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https://doi.org/10.11588/diglit.18320#0005
VORWORT.
Herr Eduard Mertens in Hannover, älteren Münzfreunden wohl
bekannt durch seine schon vor vielen Jahren zum Verkauf gelangten hervor-
ragenden Sammlungen von Geprägen der braunschweigischen Herzoge und
der niedersächsischen Städte, entstammt einer alten Sammlerfamilie, der u. A.
auch sein Grossvater, der in Fachkreisen heute noch viel genannte Botaniker
Franz Karl Mertens, Direktor der Handelsschule in Bremen (f 1831), an-
gehörte. Nach Auflösung der vorerwähnten Sammlungen hat Herr Eduard
Mertens sein Interesse in den letzten Jahren der Medaille zugewandt und auch
auf diesem Gebiete mit gleichem Eifer, wie früher auf dem seiner heimath-
lichen Numismatik, eine stattliche Sammlung zusammengebracht. Leider
erlaubt ihm seine Gesundheit nicht mehr, diese Liebhaberei in grösserem
Umfange weiter zu pflegen und hat er sich deshalb zur theilweisen Auf-
lösung seiner Sammlung entschlossen, von der er nur einige kleinere Special-
partieen, die Medaillen auf Kaiser Wilhelm I., Fürst Bismarck, den Krieg von
1870/71, und die Freimaurer-Prägungen zum weiteren Ausbau zurück behält.
Diese reichhaltigen Serien fehlen also in dem nachstehenden Catalog, der im
übrigen die Sammlung nach den Gesichtspunkten beschreibt, unter denen sie
zusammen gebracht wurde, nämlich einerseits dem des rein künstlerischen,
andererseits dem des historischen Interesses. Freilich greifen diese häufig in
einander über, es finden sich z. B. zahlreiche historische und Porträtstücke
unter den Kunstmedaillen und andererseits viele, namentlich ältere, künstlerisch
bedeutsame Arbeiten in den historischen Abtheilungen.
Unsere erste Gruppe enthält die Kunstmedaillen' und Plaquetten zeit-
genössischer Künstler. Besondere Beachtung dürften hier die französischen
Arbeiten finden, denn es ist das erste Mal, dass eine so umfangreiche Sammlung
dieser in den letzten Jahren auch bei uns zu verdienter Würdigung durch-
gedrungenen Kunstwerke in Deutschland zur Vei’steigerung gelangt. Kaum
weniger interessant ist die Gruppe der nicht französischen Medailleure, die
allerorts ein reges Streben zeigt, die Medaille als Kunstwerk wieder zu Ehren
zu bringen. Besonders reichhaltig ist die lange Reihe von Arbeiten des seiner
Kunst so früh entrissenen Wiener Meisters Anton Scharff.
Die beiden folgenden Abtheilungen der Medaillen auf historische Be-
gebenheiten und auf berühmte Personen, fast ausschliesslich aus dem
Herr Eduard Mertens in Hannover, älteren Münzfreunden wohl
bekannt durch seine schon vor vielen Jahren zum Verkauf gelangten hervor-
ragenden Sammlungen von Geprägen der braunschweigischen Herzoge und
der niedersächsischen Städte, entstammt einer alten Sammlerfamilie, der u. A.
auch sein Grossvater, der in Fachkreisen heute noch viel genannte Botaniker
Franz Karl Mertens, Direktor der Handelsschule in Bremen (f 1831), an-
gehörte. Nach Auflösung der vorerwähnten Sammlungen hat Herr Eduard
Mertens sein Interesse in den letzten Jahren der Medaille zugewandt und auch
auf diesem Gebiete mit gleichem Eifer, wie früher auf dem seiner heimath-
lichen Numismatik, eine stattliche Sammlung zusammengebracht. Leider
erlaubt ihm seine Gesundheit nicht mehr, diese Liebhaberei in grösserem
Umfange weiter zu pflegen und hat er sich deshalb zur theilweisen Auf-
lösung seiner Sammlung entschlossen, von der er nur einige kleinere Special-
partieen, die Medaillen auf Kaiser Wilhelm I., Fürst Bismarck, den Krieg von
1870/71, und die Freimaurer-Prägungen zum weiteren Ausbau zurück behält.
Diese reichhaltigen Serien fehlen also in dem nachstehenden Catalog, der im
übrigen die Sammlung nach den Gesichtspunkten beschreibt, unter denen sie
zusammen gebracht wurde, nämlich einerseits dem des rein künstlerischen,
andererseits dem des historischen Interesses. Freilich greifen diese häufig in
einander über, es finden sich z. B. zahlreiche historische und Porträtstücke
unter den Kunstmedaillen und andererseits viele, namentlich ältere, künstlerisch
bedeutsame Arbeiten in den historischen Abtheilungen.
Unsere erste Gruppe enthält die Kunstmedaillen' und Plaquetten zeit-
genössischer Künstler. Besondere Beachtung dürften hier die französischen
Arbeiten finden, denn es ist das erste Mal, dass eine so umfangreiche Sammlung
dieser in den letzten Jahren auch bei uns zu verdienter Würdigung durch-
gedrungenen Kunstwerke in Deutschland zur Vei’steigerung gelangt. Kaum
weniger interessant ist die Gruppe der nicht französischen Medailleure, die
allerorts ein reges Streben zeigt, die Medaille als Kunstwerk wieder zu Ehren
zu bringen. Besonders reichhaltig ist die lange Reihe von Arbeiten des seiner
Kunst so früh entrissenen Wiener Meisters Anton Scharff.
Die beiden folgenden Abtheilungen der Medaillen auf historische Be-
gebenheiten und auf berühmte Personen, fast ausschliesslich aus dem