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nur mechanisch gut, dagegen in der
Zeichnung verfehlt; neu angesetzt ist.

m. Hermaphroditen.
Sie haben beide Geschlechter, sind
also Ungeheuer, allein der Künstlerge-
danke ist demohnerachtet schön. Man ar-
beitete hiezu die jungen männlichen Kör-
per in das weibliche Wesen hinüber. Die-
ses war zwar schon am Bakohus versucht;
allein man war» dabei noch nicht so weit
gegangen, als es am Hermophrodiren ge-
schah. Das Gesicht und die Ernst zeigen
insbesondere die weibliche Natur. Von
hier verschmilzt sie sich über den Leib
und die Hüften, mit einem Worte, über
das ganze Wesen hin. Die fleischige und
liebliche weiche Rundung ist hiebei von
der gröfsestcn Wirkung.

Diese Geschöpfe der Einbildungskraft
sind seitwärts, beinahe auf dem Leibe lie-
gend, vorgestellt. Die schönen Theile des
Körpers heben sich in dieser La^e vor-
theilhaft hervor. Man hat besonders schöne
Gemmen, worauf Hermaphroditen auf diese
Art hingestreckt liegen. Die schönste hie-
her gehörige Gemme befand sich im Kabi-
nette des Herzogs von Orleans, welches
die russische Kaiserin Katherine erstand.
 
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