Heyne, Christian Gottlob: Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer (Braunschwig, 1822)

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Hervortreten, als ein Scheiden derselben
aus den Gewässern; daher war der Ocean
der Vater der Erde. Man sagte, die Na-
tur ist aus dem Meere entstanden, und
hiezu vereinigten sich die Elemente durch
Liebe. Man mufste endlich dahin kommen,
Venus selbst bedeute die Liebe. Der
Liebe, welche mit Schönheit und Reiz ge-
schmückt war, wurden daher die Hören
und Grazien als Begleiterinnen beigesellt.
Kunstwerke müssen mit Schönheit und
Reiz begabt seyn; daher eignete sich auch
dieser Gegenstand sehr gut für die Kunst.
Das Alter der Venus bestimmte sich von
selbst, indem man sie von Jupiter abstam-
men liefs.

Nackt, halb und ganz bekleidet, wird
die Venus: getroffen. Der Gedanke, Venus
ist dem Meere entstiegen, hat zu ihrer
Bearbeitung im Bade, und zur Venus.
welche aus dem Bade steigt, Veranlassung
gegeben. Praoriteles und Scopas sind die
Schöpfer der schönen Venus-Gestalt. Praxi-
teles hat eine nachte und eine bekleidete
ausgegraben. Beide befanden sich auf der
Insel Kos, von woher die Athenienser die
bekleidete, die Knidier aber die nackte
erstanden. Die bekleidete Venus wurde
hierauf die Koische, die unbekleidete aber