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Sie ist unter Lebensgröfse, 7 Köpfe
und ;> Theile hoch, aus weifsem, feinen,
durchscheinenden Marmor gehauen, wel-
chen die Zeit aber gelb und fleckig ge-
macht hat. Man müfs dieses Kunstwerk
aus verschiedenen Standpunkten betrach«
ten, um seine Schönheit ganz zu empfin-
den. Bei Fackelschein insbesondere soll
es bedeutende Wirkung erregen. Es ist
aus Stücken zusammengesetzt. Die Schen-
kel sind plump, und einige Partien daran
steif. Auch über dem JVabel und den Hüf-
ten ist es zerbrochen, und wieder zusam-
men vereinigt; aber hiedurch hat sich
auch etwas Steifes an dieser Stelle ent-
sponnen, Der linke Arm ist, vom Ellen-
bogen an, neu, der rechte aber ganz er-
gänzt, Sie ist ohne Gewand. Mit 'Ier
rechten Hand überdeckt sie die Scham,
die linke hält sie vor die Brüste. Ne-
ben ihr steht ein schlecht gearbeiteter
Delphin, worauf Amors reiten,

In welcher Lage dachte sich der Künst-
ler diese Venus? Man sagt, es ist Venus
aus der See. Zu diesem Gedanken fuhrt
die jungfräuliche Schamhaftigkcit, dahin
deutet der Delphin, Sie hat einen schö-
nen Hauptschmuck, welcher beinahe bei
«Heu Idealen des griechischen Alterthum»
 
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