Heyne, Christian Gottlob: Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer (Braunschwig, 1822)

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mit den Reliefs gespielt sind, mufs man
sich nicht irren lassen. Die hohen Reliefs
sind selten unbeschädigt auf uns gekom-
men. Sie werden aber ebenfalls ergänzt,
und gerade hiedurch sind die sonderbar-
sten Kontraste entstanden. Oft sind auch
zerbrochene Reliefs, welche man an der
beschädigten Seite gerade gearbeitet hat,
für erhaltene Stücke verkauft. Diese Be-
trügerei ist nicht auf den ersten Blick zu
erkennen, und zu enthüllen. Auch in der
Mitte verdorbene erhobene Arbeiten sind
zuweilen aus einander gesägt, und die be-
schädigten Theile weggeworfen, das Übrige
aber ist wieder zusammengesetzt, und an
einander gefügt. So sind oft die grosse-
sten Ungereimtheiten erzeugt. Leicht könnte
man diese Verfälschung entdecken, wären
die Reliefs nicht so häufig in die Wände
gemauert. Hat man sich durch genaue
Prüfung überzeugt, dafs die Arbeit alt,
Und ohne Verfälschung ist, alsdann be-
ginnt man erst die Erklärung zu versu-
chen. Es giebt auch Reliefs, welche für
Uns gar keiner Erklärung fähig sind. Die
vorgestellten Künstler-Einfälle, und unbe-
deutenden Einzelnheiten, welche sich auf
Begebenheiten einer unbekannten Person
beziehen, gehören hieher.