Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heyne, Christian Gottlob
Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer — Braunschwig, 1822

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.858#0513
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
482

che geschrieben wurde, hieher zu zählen
geneigt seyn. In den Klöstern erhielt sieh
diese Art des Schreibmaterials bis in das
sechzehnte Jahrhundert, und aus diesen
spätem Zeiten stammen auch nur die
Wachstafeln ab, welche zu uns gekommen
find.

In Holz ist gleichfalls vieles ausge-
schnitten worden, und zwar von grofsen
Künstlern. Die Arbeiten dieser Art er-
scheinen dem Auge in der That auch sehr
angenehm und weich, aber sie sind vielen
Unfällen unterworfen; daher hat sich auch
von diesen nichts bis in unsere Zeiten er-
halten ; man müfste denn die über 3ooo
Jahre alten Mumienkasten, und noch ei-
nige andere .kleine ägyptische Gestalten,
welche im trockenen Sande gelegen haben,
hieher rechnen wollen. Die Hölzer aus
dem Norden taugen zu diesen Arbeiten
nichts; sie sind von zu schwammiger Na-
tur; nur aus dem Süden erhält man sie
zu diesem Behufe von erforderlicher Güte.
Der Ölbaum, die Myrthe, der Weinstock:
eine besondere Art der Eiche, die Ceder,
das Ebenholz u. s. w., gaben vorzüglich
das Material zu solchen Schnitzarbeiten
her. Man pflegte die hölzernen Statuen
mit Röthel zu überziehen, vergoldete sie
 
Annotationen