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Heyne, Christian Gottlob
Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer — Braunschwig, 1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.858#0526
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Kolosse zu giefsen, sey verloren gegan-
gen, und doch ist ein Nero-Kolofs in sei-
ner Zeit verfertigt, so will dieses wohl
nur so viel sagen, dafs man in frühern
Zeiten vollkommener und glätter zu gie-
fsen verstanden habe.

In den frühesten Zeiten machte man,
ich möchte fast sagen, bronzene Statuen
aus Stücken von getriebenem Kupfer, wel-
che man an den Rändern, mit Nägeln oder
Niethen, zu„ einem Ganzen zusammen ver-
einigte. Nachmals aber wurden die ver-
schiedenen Theile einer solchen getriebe-
nen Statiie an einander gelöthet.

Die Alten pflegten ihre Bronzen auch
wohl mit einem Firnisse zu überziehen,
welchen sie Bitumen benannten. An meh-
reren Bronzen, welche unter der Erde
gefunden sind, werden davon noch wohl-
Ihä'tige Spuren getroffen. Die Vergoldung
der Statuen ist vielleicht ebenfalls von den
Alten als Schutzmittel der Kunstwerke ge-
gen die Einflüsse der Atmosphäre ange-
wandt, und nicht allein als eine Verschö-
nerung anzusehen. Die Alten vergoldeten
"nmer nur in bedeutend dicken Blättern;
sie verstanden das Gold nicht so dünn
auszubreiten, als wir es zu dehnen ver-
stehen.
 
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