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556

In den Kirchen bildete man die Geschichte
der Heiligen darin ab. Die ehemalige So-
phien-Kirche, jetzt die Haupt-Moschee in
Konstantinopel, hat noch viele Arbeiten in
Mosaik aufzuweisen.

Von Konstantinopel ist diese Kunst,
durch die fliehenden Griechen, nach Ita-
lien, und zwar zuerst nach Venedig ver-
pflanzt. Man arbeitete hier im griechi-
schen Geschmacke. Die St. Markus-Kirch«
daselbst kann zum Beispiel dienen. Man
arbeitete hier schöner als irgendwo vor-
her. Die grofse Kirche zu Siena, die Pe-
ters-Kirche in Rom, können herrliche Bei-
spiele dieser Kunst aufweisen. Die Flo-
rentinische Arbeit wird mit kleinen eclelern
Gesteinen, z. B. mit Achat, Onyx u. s. w.
verrichtet. Es werden dadurch kleine
schöne Gemälde zusammengesetzt. In der
landesherrlichen Kapelle zu Florenz ist
eine bedeutende Anlage von einer sol-
chen Arbeit vorhanden, welche bereits
mehrere Millionen gekostet hat, aber doch
noch lange nicht zu Ende gebracht ist.
In Cassel wird gleichfalls eine Arbeit die-
ser Art, nämlich die Festung Rheinfels an-
getroffen. Der Landgraf Carl liefs sie
1694 beginnen. Unter allen Landgrafen
 
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