109 Reinfried von Braunschweig. Herausgegeben von Karl Bartsch. 1871.
831 Seiten. Manuldruck. 28.—
Um 1300 verfasste ein alemannischer Dichter den unvollständig erhaltenen Reinfried
von Braunschweig auf Grund der Sage von Heinrichs des Löwen Kreuzfahrt (1172)
in der die Wunder des Morgenlandes aus dem Herzog Ernst übernommen wurden.
Der fabelhaften Erzählung hat der Dichter hübsche Züge aus dem Nibelungenlied
und der Gudrun entnommen, lehnt sich aber sonst eng an Konrad von Würzburg an.
110 Hans Sachs. Bd. VI. 1872. 396 Seiten. (Siehe auch Publikation 102.)
Anastatischer Neudruck. 14.—
111 Die ersten deutschen Zeitungen. Herausgegeben mit einer Bibliographie
von Emil Weller. 1872. 383 Seiten. Obraldruck. 14.—
Die Publikation enthält jene deutschen Flugschriften, die als die ersten den Namen
„Zeytung“ trugen. Es sind zunächst durchaus Einzeldrucke, erst 1566 erschien das
erste Blatt mit 8 Nummern, 1591 der erste halbjährige Bericht. Die sechs ersten Zei-
tungen sind im Originaltext abgedruckt. Es sind 22 Nummern, die neben meist
reichsgeschichtlichen Nachrichten folgende Merkwürdigkeiten enthalten: Newe
Zeytung aus Presilg Land — Newe Zeytung von den newen ynseln — Die Gefangenen
in der Schlacht vor Pavia — Newe Zeytung aus Polen.
112 Historia del Cavellero Cifar. Herausgegeben von Heinrich Michelant.
1872. 377 Seiten. Manuldruck. 14.—
Die Geschichte des Ritters Cifar gehört zu jenen Romanen des späten Mittelalters, die
Spanien überschwemmten, bis sie der Don Quixote verschwinden machte. Alle diese
Werke sind heute sehr selten. Besonders gilt dies vom Cavallero Cifar, der nur in
einer Papierhandschrift des 14. Jahrhunderts in der Nationalbibliothek zu Paris er-
halten ist. Der Inhalt geht auf eine im ganzen Mittelalter verbreitete Sage zurück;
schwache und lächerliche Partien mit tollsten und unsinnigsten Abenteuern sind
häufig, daneben aber findet man auch schon Spuren der picaresken Romane, besonders
in der Person des Schildknappen Ribaldo, der immer in Sprichwörtern redet und
ebenso neugierig und gefrässig ist wie Sancho Pansa.
113 Friedrichs von Logan sämtliche Sinngedichte. Herausgegeben von
Gustav Eitner; 1872. 817 Seiten. Manuldruck. 26.—
Friedrich von Logau (1604—55) ist wohl der grösste Epigrammatiker in der gesamten
deutschen Literatur. 1654 veröffentlichte er „Salomons von Golaw deutscher Sinn-
getichte drey Tausend“. Lessing hat sie 1759 wieder zu Ehren gebracht. Seine Dichtung
lässt sich durch Sprach- und Versregeln nicht einengen, er „redet von Herzen deutsch“
Er bringt auch freie Bearbeitungen antiker Vorlagen, aber in den meisten Reimsprüchen
tritt aus dem düsteren Zeithintergrunde sein persönlicher Charakter deutlich hervor.
So verlangt er z. B. immer eine Bewährung des Christentums im „Wandel und Ge-
wissen“, nicht durch „Kirchen gehen und Predigt hören“. Dem Alamodewesen und
geistreich spielender Konversationskunst gilt auf allen Gebieten sein patriotischer
Hauptangriff. Für die Förderung deutscher Sprachkultur und deutscher Art nach
dem Dreissigjährigen Krieg hat sich Logau grosse Verdienste erworben.
114 Verhandlungen über Thomas von Absberg und seine Fehden gegen den
schwäbischen Bund 1519—1530. Herausgegeben von Joseph Baader.
1873. 576 Seiten. 20 —
Das Nürnberger Archiv enthält 3 Bände mit den amtlichen Berichten der Kriegs-
stube zu Nürnberg über die Fehde, die Hans Thomas von Absberg gegen die Grafen
24
831 Seiten. Manuldruck. 28.—
Um 1300 verfasste ein alemannischer Dichter den unvollständig erhaltenen Reinfried
von Braunschweig auf Grund der Sage von Heinrichs des Löwen Kreuzfahrt (1172)
in der die Wunder des Morgenlandes aus dem Herzog Ernst übernommen wurden.
Der fabelhaften Erzählung hat der Dichter hübsche Züge aus dem Nibelungenlied
und der Gudrun entnommen, lehnt sich aber sonst eng an Konrad von Würzburg an.
110 Hans Sachs. Bd. VI. 1872. 396 Seiten. (Siehe auch Publikation 102.)
Anastatischer Neudruck. 14.—
111 Die ersten deutschen Zeitungen. Herausgegeben mit einer Bibliographie
von Emil Weller. 1872. 383 Seiten. Obraldruck. 14.—
Die Publikation enthält jene deutschen Flugschriften, die als die ersten den Namen
„Zeytung“ trugen. Es sind zunächst durchaus Einzeldrucke, erst 1566 erschien das
erste Blatt mit 8 Nummern, 1591 der erste halbjährige Bericht. Die sechs ersten Zei-
tungen sind im Originaltext abgedruckt. Es sind 22 Nummern, die neben meist
reichsgeschichtlichen Nachrichten folgende Merkwürdigkeiten enthalten: Newe
Zeytung aus Presilg Land — Newe Zeytung von den newen ynseln — Die Gefangenen
in der Schlacht vor Pavia — Newe Zeytung aus Polen.
112 Historia del Cavellero Cifar. Herausgegeben von Heinrich Michelant.
1872. 377 Seiten. Manuldruck. 14.—
Die Geschichte des Ritters Cifar gehört zu jenen Romanen des späten Mittelalters, die
Spanien überschwemmten, bis sie der Don Quixote verschwinden machte. Alle diese
Werke sind heute sehr selten. Besonders gilt dies vom Cavallero Cifar, der nur in
einer Papierhandschrift des 14. Jahrhunderts in der Nationalbibliothek zu Paris er-
halten ist. Der Inhalt geht auf eine im ganzen Mittelalter verbreitete Sage zurück;
schwache und lächerliche Partien mit tollsten und unsinnigsten Abenteuern sind
häufig, daneben aber findet man auch schon Spuren der picaresken Romane, besonders
in der Person des Schildknappen Ribaldo, der immer in Sprichwörtern redet und
ebenso neugierig und gefrässig ist wie Sancho Pansa.
113 Friedrichs von Logan sämtliche Sinngedichte. Herausgegeben von
Gustav Eitner; 1872. 817 Seiten. Manuldruck. 26.—
Friedrich von Logau (1604—55) ist wohl der grösste Epigrammatiker in der gesamten
deutschen Literatur. 1654 veröffentlichte er „Salomons von Golaw deutscher Sinn-
getichte drey Tausend“. Lessing hat sie 1759 wieder zu Ehren gebracht. Seine Dichtung
lässt sich durch Sprach- und Versregeln nicht einengen, er „redet von Herzen deutsch“
Er bringt auch freie Bearbeitungen antiker Vorlagen, aber in den meisten Reimsprüchen
tritt aus dem düsteren Zeithintergrunde sein persönlicher Charakter deutlich hervor.
So verlangt er z. B. immer eine Bewährung des Christentums im „Wandel und Ge-
wissen“, nicht durch „Kirchen gehen und Predigt hören“. Dem Alamodewesen und
geistreich spielender Konversationskunst gilt auf allen Gebieten sein patriotischer
Hauptangriff. Für die Förderung deutscher Sprachkultur und deutscher Art nach
dem Dreissigjährigen Krieg hat sich Logau grosse Verdienste erworben.
114 Verhandlungen über Thomas von Absberg und seine Fehden gegen den
schwäbischen Bund 1519—1530. Herausgegeben von Joseph Baader.
1873. 576 Seiten. 20 —
Das Nürnberger Archiv enthält 3 Bände mit den amtlichen Berichten der Kriegs-
stube zu Nürnberg über die Fehde, die Hans Thomas von Absberg gegen die Grafen
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