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Karl W. Hiersemann (Firma)
Bibliothek des Stuttgarter Litterarischen Vereins — Leipzig: Verlag Karl W. Hiersemann, 1936

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https://doi.org/10.11588/diglit.68286#0038
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kommt nach Konstantinopel und heiratet dort die Tochter des Kaisers. Zurückgekehrt
nach Rom wird er von der Kaiserin beschuldigt, ihre Tochter verführt zu haben, er
macht jedoch den wirklichen Täter ausfindig, worauf die Kaiserin zum Feuertod
verurteilt wird. Eingeflochten sind — wohl eine der frühesten Rahmenerzählungen
— 12 Gedichte von Verführungen hochstehender Frauen. Die Handschrift stammt
aus dem 13. Jahrhundert.
188 Hans Sachs. Bd. XVIII. 1890. 575 Seiten. (Siehe auch Publ. 102.) 18.—
189 Morgant der Riese. In deutscher Übersetzung des 16. Jahrhunderts.
Herausgegeben von A. Bachmann. 1890. 424 Seiten. 15.—
Ein aus dem Französischen übersetzter Prosaroman in 94 Kapiteln. Die Handschrift,
die aus den letzten Jahren des 16. Jahrhunderts stammt, befindet sich in der Aargauer
Kantonsbibliothek. Der Verfasser des sprachlich noch fast mittelhochdeutschen
Textes ist sicher ein Schweizer. Inhaltlich ist es ein Sammelwerk von vielen einzelnen
Abenteuern aus dem Karolingischen Sagenkreis, in denen Roland, Rengold und
Morgant hervortreten und die sich vor allem in Spanien, Frankreich und dem Orient
abspielen.
190 Chronik des Johann Oldecop. Herausgegeben von K. Euling. 1891.
VIII u. 720 Seiten. 32.—
Johann Oldecop (1493—1574), Staatsmann und Kleriker aus Hildesheim, war mehrere
Jahre im Dienst des Vizekanzlers Karls V. Seine Chronik, die für das niedersächsische
Land und für Hildesheim ein Quellenwerk ersten Ranges ist, da sie für die Zeit von
1500—72 fast nur Selbsterlebtes bespricht, gibt auch ein weites Bild der europäischen
Geschichte. In Spanien und Italien ist Oldecop gewesen, im Auftrag des Kaisers
führten ihn grosse Reisen durch Frankreich und die Niederlande, Luther war vor
1517 sein Beichtvater. Das interessante Werk ist nach der erst 1887 entdeckten Ur-
kunde in Dresden veröffentlicht worden.
191 Hans Sachs. Bd. XIX. 1891. 460 Seiten. (Siehe auch Publ. 102.) 16.—
192 Fratris Pauli Waltheri Guglingensis Itinerarium in Terram Sanctam et
ad Sanctam Catharinam. Herausgegeben von M. Sollweck. 1892.
XVI u. 327 Seiten. 14.—
Beschreibt die letzte Kreuzfahrt eines Hohenzollern, des Markgrafen Friedrich des
Älteren von Bayreuth in den Jahren 1482—83. Frater Paulus Walther aus Güglingen
in Württemberg hat noch mit 60 Jahren daran teilgenommen. Der Bericht ist be-
sonders interessant wegen der sonst selten gewählten Reiseroute durch Oberitalien,
wo man sich 9 Monate aufhielt und wichtig für die Palästinaforschung, da Frater
Walther bei einjährigem Aufenthalt genaue Schilderungen der Bewohner, der kirch-
lichen Feste und Feiern und der Verhältnisse der Christen im Lande zu geben vermag.
193 Hans Sachs. Bd. XX. 1892. 585 Seiten. (Siehe auch Publ. 102.) 20.—
194 Anseis von Karthago. Herausgegeben von J. Alton. 1892. 606 Seit. 20.—
Ein altfranzösisches Heldengedicht des 13. Jahrhunderts, vielleicht von Pierre du
Ries, aus dem karolingisch-hispanischen Sagenkreis. Anseis, der Neffe Karls, zum
König Spaniens ernannt, gerät durch seine Brautwerbung um die Tochter des Sara-
zenenkönigs Marsilie in langjährige Kämpfe mit den Heiden, aus denen ihn Karls
Hilfe allein zu retten vermag. Die Ausgabe ist nach dem Codex in Paris im alt-
französischen Text wiedergegeben.

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