Preise in Schweizer Franken
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175 Nestroy, Joh., der Wiener Komiker und Dramatiker. 1801—62. Eigenhänd.
Manuskript o. U. „Häuptling Abend wind oder Das gräuliche Festmahl.
Operette in Einem Act.“ (1861). Titel und 61 Seiten Groß-Folio. Gut lesbar
mit Bleistift geschrieben, mit vielen eigenh. mit roter Tinte geschriebenen
Korrekturen, eine Art eigene Vorzensur. Titelbl. eingerissen, vom ersten
Bogen (S. 1»—4) a. d. oberen Ecke ein Stückchen weggerissen, wodurch
einige Worte verloren gingen. 400.—
Das einzige bekannte Manuskript dieser Operette, auch Thea-
terhandschriften haben sich nicht erhalten. Der von Glossy besorgte Erstdruck in N. Fr.
Presse v. 26. 5. 1912 erfolgte auf Gund der hier vorliegenden Handschrift. Wir citieren
aus der krit. Ges.-Ausg. v. Nestroys sämtl. Werken hrsg. v. Rommel u. Brukner. Bd. 14,
Seite 736: „Das Stück wurde so gut wie nicht beachtet. Glossy veröffentlichte es zum er-
sten Male in der „Neuen Freien Presse“, Nr. 17, 154 ff., ab 26. Mai 1912. Den zweiten Ab-
druck, der auch in einer Sonderausgabe erschien, brachte Leopold Liegler im September-
heft 1926 der Wiener Monatsschrift „Der Pflug“. Er unternimmt den Versuch, „den Dialekt
über den Wortlaut des Manuskriptes hinaus in dem Maße zur Geltung zu bringen, als es
von Nestroy und allen Nestroy-Spielern nach ihm von der Bühne herab gemacht worden
ist,“ und begründet dieses Unternehmen auch auf S. 41 ff. unter Hinweis auf< frühere
Ausführungen in seiner Ausgabe von Nestroys „Eine Wohnung zu vermieten“ (Wien,
Lanyi) sowie im „Alt-Wiener Kalender“ 1925 . . . Der Untertitel lautet auf dem Theater-
zettel: Indianische Faschings-Burleske in einem Akte frei nach dem Französischen. Musik
von J. Offenbach.“
S. 741 ff.: „Am 22. Juni 1861 hatte das Offenbach-Ensemble (Bouffes Parisiens), das in
Treumanns Theater auf dem Franz Josefs-Kai ein längeres Gastspiel absolvierte, den Ein-
akter „Vent du Soir ou 1‘horrible festi n“, Operette ä Spectacle en un acte.
Paroles de M. Ph. G i 1 1 e, musique de M. J. Offenbach, zur Aufführung gebracht,
und zwar mit solchem Erfolge, daß er am 6. Juli 1861 wiederholt werden konnte. Diese
Operette ist die Quelle für Nestroys „Häuptling Abendwind oder Das gräuliche Fest-
mahl“, Indianische Faschings-Burleske in einem Akte frei nach dem Französischen, die
am 1. Februar 1862 im Treumann-Theater zur Aufführung kam . . .“
176 Neumann, Luise, Tochter der Amalie Haizinger aus deren erster Ehe, spä-
ter Gräfin Schönfeld, ber. Schauspielerin. 1817—1905. E. a. s. („Schön-
feld“). „Dienstag“. P/2 S. 8. 4.—
Einladung an den Schauspieler L ö w e.
177 Nicolai, Otto, Komponist. 1810—49. L. a. s. O. O. u. J. 1 S. 8. An Fisch-
h o f. 8.—
177a Nietzsche, Friedrich, Philosoph und Dichter. 1844—1900. Eigenhändige
Widmung: „Herrn Professor Altsmann zur Erinnerung an Ruta Ligure
Herbst 1886“, darunter von anderer Hand: Genua, auf der 1. Um-
schlagseite von: Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Phi-
losophie der Zukunft. Von Friedrich Nietzsche, Leipzig, C. G. Naumann,
1886. 8. VI, (2) 271 (1) SS. Hldrbd. Vorderer Orig.-Umschlag mitgebunden.
Einige Stellen mit Farbstift bezeichnet. 200.—
Widmungs-Exemplare Nietzsche‘s sind höchst selten.
Altsmann war Prof, an einem technischen Institute in Genua u. wohnte in Ruta in
demselben Hotel wie Nietzsche. Der Philosoph hatte ihn im Herbst 1886 kennen gelernt
und ihm ein Ex. seines eben erschienenen Buches gewidmet. Nietzsche berichtet über diese
Bekanntschaft in einem Briefe an Peter Gast v. 10. 10. 86. Das Nietzsche-Archiv in Wei-
mar bsitzt auch 2 Briefe Altsmanns an Nietzsche.
178 Novalis, Dichtername d. Freih. Friedr. v. Hardenberg. 1772—1801. Eigenh.
Niederschrift des ersten Entwurfes des schönen Sonetts an s. Bruder Karl
„In stiller Treue sieht man gerne ihn walten..14 halbbrüchig geschrie-
bene Verszeilen, mit zahlr. Korrekturen u. Abweichungen v. Druck i. d.
Minor'schen Ges.-Ausg. Bd. I. 237, anschließend daran ein eigenh. Verz.
der Werke Jac. Böhmes (N. schreibt irrtüml. „Böhm“) in der Amsterdamer
Edition (1682), numeriert 1—17. Am unteren Rande ein Datum: C. L. VII e.
4. 91. 1 S. Fol., mit anhängendem weißen Blatte. Mit ausführl. Echtheits-
bestätigung seines Schwagers K. H. G. Meuselbach. 540.—
Dies Gedicht ist für das frühe Schaffen Hardenbergs sehr typisch. Die Gedichte des
jungen Dichters waren lange Zeit sehr wenig vollkommen, bis ihm im reiferen Alter, als
der Tod ihn bereits angerührt hatte, mit einem Male seine geniale und unsterblichen
Schöpfungen gelangen.
Im April 1791 hatte Wieland das erste Gedicht von Novalis im „Teutschen Merkur“
veröffentlicht. In die ersten Ausgaben seiner „Schriften“ wurden in einer Rubrik „Ver-
Antiquariat H. Hinterberger, Wien I, Hegelgasse 17
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175 Nestroy, Joh., der Wiener Komiker und Dramatiker. 1801—62. Eigenhänd.
Manuskript o. U. „Häuptling Abend wind oder Das gräuliche Festmahl.
Operette in Einem Act.“ (1861). Titel und 61 Seiten Groß-Folio. Gut lesbar
mit Bleistift geschrieben, mit vielen eigenh. mit roter Tinte geschriebenen
Korrekturen, eine Art eigene Vorzensur. Titelbl. eingerissen, vom ersten
Bogen (S. 1»—4) a. d. oberen Ecke ein Stückchen weggerissen, wodurch
einige Worte verloren gingen. 400.—
Das einzige bekannte Manuskript dieser Operette, auch Thea-
terhandschriften haben sich nicht erhalten. Der von Glossy besorgte Erstdruck in N. Fr.
Presse v. 26. 5. 1912 erfolgte auf Gund der hier vorliegenden Handschrift. Wir citieren
aus der krit. Ges.-Ausg. v. Nestroys sämtl. Werken hrsg. v. Rommel u. Brukner. Bd. 14,
Seite 736: „Das Stück wurde so gut wie nicht beachtet. Glossy veröffentlichte es zum er-
sten Male in der „Neuen Freien Presse“, Nr. 17, 154 ff., ab 26. Mai 1912. Den zweiten Ab-
druck, der auch in einer Sonderausgabe erschien, brachte Leopold Liegler im September-
heft 1926 der Wiener Monatsschrift „Der Pflug“. Er unternimmt den Versuch, „den Dialekt
über den Wortlaut des Manuskriptes hinaus in dem Maße zur Geltung zu bringen, als es
von Nestroy und allen Nestroy-Spielern nach ihm von der Bühne herab gemacht worden
ist,“ und begründet dieses Unternehmen auch auf S. 41 ff. unter Hinweis auf< frühere
Ausführungen in seiner Ausgabe von Nestroys „Eine Wohnung zu vermieten“ (Wien,
Lanyi) sowie im „Alt-Wiener Kalender“ 1925 . . . Der Untertitel lautet auf dem Theater-
zettel: Indianische Faschings-Burleske in einem Akte frei nach dem Französischen. Musik
von J. Offenbach.“
S. 741 ff.: „Am 22. Juni 1861 hatte das Offenbach-Ensemble (Bouffes Parisiens), das in
Treumanns Theater auf dem Franz Josefs-Kai ein längeres Gastspiel absolvierte, den Ein-
akter „Vent du Soir ou 1‘horrible festi n“, Operette ä Spectacle en un acte.
Paroles de M. Ph. G i 1 1 e, musique de M. J. Offenbach, zur Aufführung gebracht,
und zwar mit solchem Erfolge, daß er am 6. Juli 1861 wiederholt werden konnte. Diese
Operette ist die Quelle für Nestroys „Häuptling Abendwind oder Das gräuliche Fest-
mahl“, Indianische Faschings-Burleske in einem Akte frei nach dem Französischen, die
am 1. Februar 1862 im Treumann-Theater zur Aufführung kam . . .“
176 Neumann, Luise, Tochter der Amalie Haizinger aus deren erster Ehe, spä-
ter Gräfin Schönfeld, ber. Schauspielerin. 1817—1905. E. a. s. („Schön-
feld“). „Dienstag“. P/2 S. 8. 4.—
Einladung an den Schauspieler L ö w e.
177 Nicolai, Otto, Komponist. 1810—49. L. a. s. O. O. u. J. 1 S. 8. An Fisch-
h o f. 8.—
177a Nietzsche, Friedrich, Philosoph und Dichter. 1844—1900. Eigenhändige
Widmung: „Herrn Professor Altsmann zur Erinnerung an Ruta Ligure
Herbst 1886“, darunter von anderer Hand: Genua, auf der 1. Um-
schlagseite von: Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Phi-
losophie der Zukunft. Von Friedrich Nietzsche, Leipzig, C. G. Naumann,
1886. 8. VI, (2) 271 (1) SS. Hldrbd. Vorderer Orig.-Umschlag mitgebunden.
Einige Stellen mit Farbstift bezeichnet. 200.—
Widmungs-Exemplare Nietzsche‘s sind höchst selten.
Altsmann war Prof, an einem technischen Institute in Genua u. wohnte in Ruta in
demselben Hotel wie Nietzsche. Der Philosoph hatte ihn im Herbst 1886 kennen gelernt
und ihm ein Ex. seines eben erschienenen Buches gewidmet. Nietzsche berichtet über diese
Bekanntschaft in einem Briefe an Peter Gast v. 10. 10. 86. Das Nietzsche-Archiv in Wei-
mar bsitzt auch 2 Briefe Altsmanns an Nietzsche.
178 Novalis, Dichtername d. Freih. Friedr. v. Hardenberg. 1772—1801. Eigenh.
Niederschrift des ersten Entwurfes des schönen Sonetts an s. Bruder Karl
„In stiller Treue sieht man gerne ihn walten..14 halbbrüchig geschrie-
bene Verszeilen, mit zahlr. Korrekturen u. Abweichungen v. Druck i. d.
Minor'schen Ges.-Ausg. Bd. I. 237, anschließend daran ein eigenh. Verz.
der Werke Jac. Böhmes (N. schreibt irrtüml. „Böhm“) in der Amsterdamer
Edition (1682), numeriert 1—17. Am unteren Rande ein Datum: C. L. VII e.
4. 91. 1 S. Fol., mit anhängendem weißen Blatte. Mit ausführl. Echtheits-
bestätigung seines Schwagers K. H. G. Meuselbach. 540.—
Dies Gedicht ist für das frühe Schaffen Hardenbergs sehr typisch. Die Gedichte des
jungen Dichters waren lange Zeit sehr wenig vollkommen, bis ihm im reiferen Alter, als
der Tod ihn bereits angerührt hatte, mit einem Male seine geniale und unsterblichen
Schöpfungen gelangen.
Im April 1791 hatte Wieland das erste Gedicht von Novalis im „Teutschen Merkur“
veröffentlicht. In die ersten Ausgaben seiner „Schriften“ wurden in einer Rubrik „Ver-
Antiquariat H. Hinterberger, Wien I, Hegelgasse 17