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Preise in Schweizer Franken
I. Musiker
ideal, aber Göteborg ist eine Kleinstadt. Die Familien der Kaufleute bilden eine fest-
gekittete Gesellschaftsschicht, in der nie verborgen bleibt, was den lieben Nächsten be-
trifft oder was der Nachbar tut. Und dann beginnt das Tuscheln und Munkeln, und so
bleibt es kein Geheimnis, daß Smetana für seine junge Schülerin von Empfindungen er-
füllt ist, die sich normalerweise in solcher Intensität zwischen Lehrer und Schülerin nicht
einzustellen pflegen. Dazu kommt noch, daß Frau Benecke einen kranken Mann zu Hause
liegen hat, Smetana eine kranke Frau. Kein Wunder, daß übereifrige Seelen alsbald zwi-
schen beiden engere Beziehungen konstruieren und daß Gerüchte bis in die Heimat dringen,
was Smetana begreiflicherweise nicht sehr angenehm sein kann.“
Manuskripte Smetanas sind höchst selten. Da fast alle im Smetana-Museum zu Prag
aufbewahrt werden, sind sie in Privatbesitz nur ganz selten zu finden.
507 Sousa, John Philiph, populär American bandmaster and composer, espe-
cially of marches, he also composed a number of comic Operettas. Born
at Washington 1854 (or 1856?) Autogr. musical Album leaf with signat.
3 measures. „Hands across the sea”. May 1903. Vzp. 8VO. Adjoint an alb.
leaf by Estelle Liebling, his piano-player. (Vienna 1903). 12.—
508 Spieß, Hermine, Musikerin. 2 L. a. s. Wien, 5. 9. 87. u. 17. 3. 88. 2Vs SS. Gr.-
8. und 1 S. 8. je 3.—
509 Spohr, Ludwig, einer der bedeutendsten neueren Violinvirtuosen, hervor-
ragender Komponist u Dirigent. 1784—1859. Eigenh. u. vollsigniertes Ma-
nuskript: „Violinschule von Louis Spohr. Mit erläuternden Zeichnungen
auf drei Blättern”. Am Schlüsse d. Vorrede: „Cassel im März 1832 Louis
Spohr”. Titel, XV, 359 Seiten gr.-4. u. 3 Bleistiftzeichnungen eingelegt bei
Seite 4, 38, 40. 580.—
Prachtvolle Reinschrift des Manuskripts der berühmten Violinschule, die 1833 bei
Tob. Haslinger in Wien im Druck erschien.
In Sammlung Heyer befand sich die bedeutend kürzere erste Niederschrift. Vgl. die
ausführl. Beschreibung im Kat. Heyer, Nr. 249, wo die Existenz einer erweiterten Rein-
schrift vermutet wird.
510 — L. a. s. Cassel, 25. Mai 1839. 1 S. 4. 9n Dr. F. A. Oldenburg. Ba-
den-Baden. 25.—
„Da ich bei der Richtung, die der Opernstyl in neuester Zeit so ganz abweichend von
dem Meinigen genommen hat, es aufgegeben habe für das Theater zu schreiben, so kann
ich von Ihrem Anerbieten . . . keinen Gebrauch machen . . .“
511 — Fragment e. eigenh. Musikmskrpts. Lied „Ihr Thränen, sinkt ihm nach
ins Grab”. 2 SS. auf e. halben Qu.-Fol.-Blatte. Beglaubigt von F. Böhme.
Lpz„ 19. II. 1876. 30.—
512 Spontini, Gasparo, hervorragender italien. Opern-Komponist, König Fried-
rich Wilhelm 111. von Preußen ernannte ihn zum Oberhaupt der Berliner
Musikverhältnisse. 1774—1851. Eigenh. u. voll sign. Musik-Manuskr. Auf
S. 4 überschrieb.: „Primo Tempo Moderato un poco sostenuto . . . divisi”.
Fragment e. Szene aus seiner Oper. „Olympia”. Mit eigenh. Widmung:
„Au tres revere Maitre Cherubini par son tres devoue admirateur
Spontini. Paris, 8. Mai 1839”. 4 SS. gr.-4. je 16 Zeilen. Partitur. A. d.
Ränd. mit unbed. Verlust einiger Noten beschädigt, Bl. 2 einger. 180.—
Interessantes Fragment aus der dritten seiner berühmten Opern „Olympia“ (Text von
Briffault, Dieulafoy u. Bujac nach Voltaire, 3 Akte) entstand 1819. (Akt III, Nr. 24.)
513 — L. a. s. Berlin, ce 30. Dec. 1821. 3 pp. 8. (franz.) 75.—
An Mr. Hoff m a n n gerichtet, der sich bereits vor 7 Monaten verpflichtet hatte,
Spontinis Oper „Milton”, ebenso wie früher die „Olimpie”, in die „tres belle admirable
imposante riche autant que difficile langue“ zu übersetzen. Die Oper wurde bereits vom
König gefordert und muß binnen 6 Wochen fertiggestellt sein. Sehr interessanter Brief,
schön u. klar geschrieben und in der höflichsten Form abgefaßt.
514 — P. a. s. „Domine salvum fac Regem. Jubel-Hymne am Huldigungs-Tage
S. M. Friedrich Wilhelm IV. Königs von Preußen dem (!) 15. Oct. 1840
componirt u. dem . . . Herrscher . . zugeeignet vom (!) Spontini. N. B.
. . .” (folgt e. programmat. Erklärung.) 1 S. 4. (Nur Titel und N. B.) 60.—
Beigelegt: Gedrucktes Heft: Opinion de M. Spontini s. 1. changements ä introduire
dans le reglement du Concours de composition musicale . . .“ 12 SS. 4.
Katalog XX: Autographen
Preise in Schweizer Franken
I. Musiker
ideal, aber Göteborg ist eine Kleinstadt. Die Familien der Kaufleute bilden eine fest-
gekittete Gesellschaftsschicht, in der nie verborgen bleibt, was den lieben Nächsten be-
trifft oder was der Nachbar tut. Und dann beginnt das Tuscheln und Munkeln, und so
bleibt es kein Geheimnis, daß Smetana für seine junge Schülerin von Empfindungen er-
füllt ist, die sich normalerweise in solcher Intensität zwischen Lehrer und Schülerin nicht
einzustellen pflegen. Dazu kommt noch, daß Frau Benecke einen kranken Mann zu Hause
liegen hat, Smetana eine kranke Frau. Kein Wunder, daß übereifrige Seelen alsbald zwi-
schen beiden engere Beziehungen konstruieren und daß Gerüchte bis in die Heimat dringen,
was Smetana begreiflicherweise nicht sehr angenehm sein kann.“
Manuskripte Smetanas sind höchst selten. Da fast alle im Smetana-Museum zu Prag
aufbewahrt werden, sind sie in Privatbesitz nur ganz selten zu finden.
507 Sousa, John Philiph, populär American bandmaster and composer, espe-
cially of marches, he also composed a number of comic Operettas. Born
at Washington 1854 (or 1856?) Autogr. musical Album leaf with signat.
3 measures. „Hands across the sea”. May 1903. Vzp. 8VO. Adjoint an alb.
leaf by Estelle Liebling, his piano-player. (Vienna 1903). 12.—
508 Spieß, Hermine, Musikerin. 2 L. a. s. Wien, 5. 9. 87. u. 17. 3. 88. 2Vs SS. Gr.-
8. und 1 S. 8. je 3.—
509 Spohr, Ludwig, einer der bedeutendsten neueren Violinvirtuosen, hervor-
ragender Komponist u Dirigent. 1784—1859. Eigenh. u. vollsigniertes Ma-
nuskript: „Violinschule von Louis Spohr. Mit erläuternden Zeichnungen
auf drei Blättern”. Am Schlüsse d. Vorrede: „Cassel im März 1832 Louis
Spohr”. Titel, XV, 359 Seiten gr.-4. u. 3 Bleistiftzeichnungen eingelegt bei
Seite 4, 38, 40. 580.—
Prachtvolle Reinschrift des Manuskripts der berühmten Violinschule, die 1833 bei
Tob. Haslinger in Wien im Druck erschien.
In Sammlung Heyer befand sich die bedeutend kürzere erste Niederschrift. Vgl. die
ausführl. Beschreibung im Kat. Heyer, Nr. 249, wo die Existenz einer erweiterten Rein-
schrift vermutet wird.
510 — L. a. s. Cassel, 25. Mai 1839. 1 S. 4. 9n Dr. F. A. Oldenburg. Ba-
den-Baden. 25.—
„Da ich bei der Richtung, die der Opernstyl in neuester Zeit so ganz abweichend von
dem Meinigen genommen hat, es aufgegeben habe für das Theater zu schreiben, so kann
ich von Ihrem Anerbieten . . . keinen Gebrauch machen . . .“
511 — Fragment e. eigenh. Musikmskrpts. Lied „Ihr Thränen, sinkt ihm nach
ins Grab”. 2 SS. auf e. halben Qu.-Fol.-Blatte. Beglaubigt von F. Böhme.
Lpz„ 19. II. 1876. 30.—
512 Spontini, Gasparo, hervorragender italien. Opern-Komponist, König Fried-
rich Wilhelm 111. von Preußen ernannte ihn zum Oberhaupt der Berliner
Musikverhältnisse. 1774—1851. Eigenh. u. voll sign. Musik-Manuskr. Auf
S. 4 überschrieb.: „Primo Tempo Moderato un poco sostenuto . . . divisi”.
Fragment e. Szene aus seiner Oper. „Olympia”. Mit eigenh. Widmung:
„Au tres revere Maitre Cherubini par son tres devoue admirateur
Spontini. Paris, 8. Mai 1839”. 4 SS. gr.-4. je 16 Zeilen. Partitur. A. d.
Ränd. mit unbed. Verlust einiger Noten beschädigt, Bl. 2 einger. 180.—
Interessantes Fragment aus der dritten seiner berühmten Opern „Olympia“ (Text von
Briffault, Dieulafoy u. Bujac nach Voltaire, 3 Akte) entstand 1819. (Akt III, Nr. 24.)
513 — L. a. s. Berlin, ce 30. Dec. 1821. 3 pp. 8. (franz.) 75.—
An Mr. Hoff m a n n gerichtet, der sich bereits vor 7 Monaten verpflichtet hatte,
Spontinis Oper „Milton”, ebenso wie früher die „Olimpie”, in die „tres belle admirable
imposante riche autant que difficile langue“ zu übersetzen. Die Oper wurde bereits vom
König gefordert und muß binnen 6 Wochen fertiggestellt sein. Sehr interessanter Brief,
schön u. klar geschrieben und in der höflichsten Form abgefaßt.
514 — P. a. s. „Domine salvum fac Regem. Jubel-Hymne am Huldigungs-Tage
S. M. Friedrich Wilhelm IV. Königs von Preußen dem (!) 15. Oct. 1840
componirt u. dem . . . Herrscher . . zugeeignet vom (!) Spontini. N. B.
. . .” (folgt e. programmat. Erklärung.) 1 S. 4. (Nur Titel und N. B.) 60.—
Beigelegt: Gedrucktes Heft: Opinion de M. Spontini s. 1. changements ä introduire
dans le reglement du Concours de composition musicale . . .“ 12 SS. 4.
Katalog XX: Autographen