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Hintze, Erwin [Hrsg.]
Die deutschen Zinngießer und ihre Marken (Band 5): Süddeutsche Zinngießer : T. 1, Aalen/Kronach — Leipzig, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.41533#0009
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VORWORT

Von den früher erschienenen Bänden behandelt jeder ein geographisch in sich abge-
schlossenes Gebiet. Bei dem für Süddeutschland zur Verfügung stehenden Material war
dies nicht möglich. Eine den heutigen Landesgrenzen entsprechende Teilung in kleinere
Gebiete, wie Baden, Bayern, Württemberg usw., erschien untunlich, da dadurch manche
unsachliche Trennung für die Verhältnisse, unter denen sich ehedem das süddeutsche
Zinngiesserhandwerk entwickelt hat, die Folge gewesen wäre. Der für Süddeutschland
vorliegende Stoff wird sich daher alphabetisch nach Städten geordnet über Band V—VII
verteilen. Den reichsdeutschen Meistern sollen sich in Band VII auch Zinngiesser aus
dem Elsass, aus Österreich und der Schweiz anreihen. Diese bilden mit ihren badischen,
bayerischen und württembergischen Nachbarn eine einheitliche Gruppe und dürfen durch
die heutigen politischen Grenzen nicht als Fremde aus ihrem handwerksgeschichtlichen
Zusammenhang abgesondert werden.
Die überaus mannigfach gestaltete historische Entwicklung Süddeutschlands, oft
lediglich durch die zufälligen Familiengeschicke und Erbanfälle zahlreich verzweigter
Fürstenhäuser geleitet und bestimmt, weiter die für sich mehr oder weniger unabhängige
Stellung der vielen Reichsstädte und geistlichen Gebiete hat auch in der zünftigen
Entwicklung des Zinngiesserhandwerks ihren Ausdruck gefunden. Dadurch ist heute der
Forschung die Arbeit sehr erschwert. Nur selten geben uns Zunftakten die Möglich-
keit, aus einer Quelle für ein grösseres landschaftliches Gebiet erschöpfendes Namen-
und Datenmaterial zu gewinnen. So war es gewiss ein ziemlich kühnes Unterfangen,
von Breslau aus über ganz Süddeutschland ausgedehnte archivalische Forschungen, wie
sie das vorliegende Werk verlangt, zu unternehmen. Trotz der häufigen Studienreisen
wäre das erstrebte Ziel einer einigermassen brauchbaren Vollständigkeit nie erreicht
worden, hätten nicht zahlreiche Freunde und Flelfer sich am Gelingen der Arbeit
beteiligt. Es würde hier zu weit führen, eines jeden Hilfe im einzelnen zu erwähnen.
Bei jedem von anderer Seite gelieferten Beitrage ist des Stifters in Dankbarkeit gedacht.
Nur drei unermüdliche Förderer meiner Arbeit seien hier besonders hervorgehoben,
deren langjähriges Mitwirken sich in den Beiträgen über alle drei süddeutschen Bände
verteilt und wesentlich zur Abrundung des Ganzen beigetragen hat. Seit reichlich
15 Jahren hat Herr G. H. Lockner in Würzburg durch archivalische Nachrichten aus
Unterfranken und durch die Lieferung zahlreicher Nachweise von Zinnmarken aus allen
möglichen Gegenden an dem Werke wärmsten Anteil genommen. In den östlichen
Gebieten von Bayern, in erster Linie im Bereiche von Niederbayern, hat Herr Oberst a. D.
Friedrich Zenker in Hals bei Passau mit nie versagender Hilfsbereitschaft für eine ganze
Reihe von Städten und Städtchen die zeitraubende Durchsicht von Kirchenbüchern und
Magistratsakten übernommen. Endlich für die württembergischen Zinngiesser stellte
Herr Professor M. E. Cramer in Heilbronn aus seinen der heimatlichen Familienforschung
 
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