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kurze Blüte der großen Maßwerkrundfenster, jetzt wieder in
kleinerer Form. Oberkail hat dabei immerhin noch ein zwölf-
teiliges Rad ähnlich Koblenz aufzuweisen (1648), Staffelstein
(1677-1678) und Schwäbisch Gmünd (Josephskapelle 1677) nur noch
einfache Zweischneuß- bzw. Vierpaßformen. An die früheren ganz
einfachen Beispiele im Rheinland erinnert noch einmal das
kleine Schmuckmotiv am Giebel von S. Heribert in Deutz
(1656-1663, vgl. Abb. 122) und ein Dreipaß in Kröv (1662, vgl.
Abb. 479).
Die Mehrzahl der Maßwerkrundfenster liegen in Oberdeutsch-
land im PN-Hauptverbreitungsgebiet und ordnen sich in die
PN-Hauptphase gut ein. In den Formelementen selbst (genaste
Fischblasen) sowie in der regelmäßigen Kombination mit PN-
Fenstern ordnen sich die Beispiele auch formal dem PN-Maßwerk
zu. Ausnahmen davon gibt es nur in Luzern (Hofkirche 1633 mit
einfachen rundbogigen iviaßwerkfenstern) und räumlich ganz
isoliert in Petershagen (1615—1618), zusammen mit Maßwerkfen-
stern von der Form V 4.
In der Konzentration der Hauptbauten mit großen Rosen
auf das erste Viertel des 17. Jahrhunderts ergibt sich öami t
ein weiterer Beleg für die Koinzidenz von zahlenmäßigem Höhe-
punkt und höchster formaler Entfaltung der oberdeutschen
Nachgotik in dieser Zeit.
Wie auch andere typisch oberdeutsche Nachgotik-Formen
(z.r. Brüstungsmaßwerk mit Peltenmotiv) außerhalb des sonst
betrachteten Raumes Parallelen in Luxemburg (Jesuitenkirche
1613-1621) besitzen, so weist dieses Bauwerk auch ein Maßwerk-
Rundfenster auf, das nach seiner zeitlichen Stellung sehr gut
zu den oberdeutschen Beispielen paßt.
Ein bemerkenswertes spätes Beispiel bot wahrscheinlich
die Barbarakirche in Koblenz noch am Anfang des 18. Jahr-
hunderts. Angesichts der räumlichen und zeitlichen Isolierung
ist hier die Anlehnung an die Jesuitenkirche vom Anfang des
kurze Blüte der großen Maßwerkrundfenster, jetzt wieder in
kleinerer Form. Oberkail hat dabei immerhin noch ein zwölf-
teiliges Rad ähnlich Koblenz aufzuweisen (1648), Staffelstein
(1677-1678) und Schwäbisch Gmünd (Josephskapelle 1677) nur noch
einfache Zweischneuß- bzw. Vierpaßformen. An die früheren ganz
einfachen Beispiele im Rheinland erinnert noch einmal das
kleine Schmuckmotiv am Giebel von S. Heribert in Deutz
(1656-1663, vgl. Abb. 122) und ein Dreipaß in Kröv (1662, vgl.
Abb. 479).
Die Mehrzahl der Maßwerkrundfenster liegen in Oberdeutsch-
land im PN-Hauptverbreitungsgebiet und ordnen sich in die
PN-Hauptphase gut ein. In den Formelementen selbst (genaste
Fischblasen) sowie in der regelmäßigen Kombination mit PN-
Fenstern ordnen sich die Beispiele auch formal dem PN-Maßwerk
zu. Ausnahmen davon gibt es nur in Luzern (Hofkirche 1633 mit
einfachen rundbogigen iviaßwerkfenstern) und räumlich ganz
isoliert in Petershagen (1615—1618), zusammen mit Maßwerkfen-
stern von der Form V 4.
In der Konzentration der Hauptbauten mit großen Rosen
auf das erste Viertel des 17. Jahrhunderts ergibt sich öami t
ein weiterer Beleg für die Koinzidenz von zahlenmäßigem Höhe-
punkt und höchster formaler Entfaltung der oberdeutschen
Nachgotik in dieser Zeit.
Wie auch andere typisch oberdeutsche Nachgotik-Formen
(z.r. Brüstungsmaßwerk mit Peltenmotiv) außerhalb des sonst
betrachteten Raumes Parallelen in Luxemburg (Jesuitenkirche
1613-1621) besitzen, so weist dieses Bauwerk auch ein Maßwerk-
Rundfenster auf, das nach seiner zeitlichen Stellung sehr gut
zu den oberdeutschen Beispielen paßt.
Ein bemerkenswertes spätes Beispiel bot wahrscheinlich
die Barbarakirche in Koblenz noch am Anfang des 18. Jahr-
hunderts. Angesichts der räumlichen und zeitlichen Isolierung
ist hier die Anlehnung an die Jesuitenkirche vom Anfang des