Das vorliegende Verzeichnis zum Teile äußerst selten gewordener okkul-
ter Bücher und Schriften gründet in der Hauptsache auf der Bibliothek
des unvergessenen Münchener Philosophen Freiherrn Dr. Carl du Prel (1839
bis 1899). Wir möchten an dieser Stelle nicht so sehr jener Abschnitte des
Kataloges gedenken, die berühmte seltene oder weniger seltene Werke der
Philosophie und der Naturwissenschaften in reicher Menge verzeichnen, als
vielmehr dieser, die sich mit den sogenannten Grenzgebieten des mensch-
lichen Lebens und mit allen ähnlich gerichteten Fragen beschäftigen,
die neben den Feststellungen einer heute psychologisch vertieften Anthro-
pologie sich in besonderer (romantischer) Methode mit dem Wesen einer
eigentlichen (magischen) Volkskunde befassen. Immer noch scheinen diese
Gebiete, die seit Jahrhunderten als die Nachtseite des menschlichen Denkens
galten, einer besonderen Einführung zu bedürfen, da infolge einer doch wohl
allzu skeptischen Wissenschaft diesem Schrifttum von einem großen Teil
der gebildeten Leser immer noch mit äußerster Vorsicht begegnet wird.
Ein solcher Standpunkt hätte sich freilich in den letzten Jahren im Gefolge
'ähnlicher Problemstellungen der psychoanalytischen Forschung ändern kön-
nen, da sich diese fraglos aufschlußreich, aber m. E. weit über das Ziel
hinausschießend, dem Wesen des Traumes, des Unterbewußten und der
Geistererscheinungen, um nur einige Fragen jener interessanten Gebiete zu
nennen, zugewendet hat.
In der Hauptsache handelt es sich in dem vorgelegten Katalogwerk um
die wichtigsten Disziplinen des Okkultismus, denen sich als Grenzgebiete
die Mystik und ein in seinen Grenzen weiter gezogenes mystizistisches Schrift-
tum in zahlreichen bedeutenden und nur mehr schwer greifbaren Werken
anschließt. Es handelt sich bei der Büchersammlung du Preis nicht so sehr
um nur philologisch bemerkenswerte Ausgaben als vielmehr um eine große
Reihe erster Ausgaben und alter Drucke, die ihren wesentlichen Wert für
uns zunächst in ihren okkulten oder mystischen Inhalten haben. Dies gilt
'für die schwierigen Gebiete der Alchemie und Astrologie. Dies gilt ebenso
sehr für das Schrifttum berühmter Ekstatiker und Somnambuler wie für
den unheimlichen Umkreis des mittelalterlichen und modernen Hexenwesens.
Dies betrifft ebenso die vielleicht abstruse Literatur über Gespenster, Spuk-
geister, Vampire und Wehrwölfe wie (und dies in einem ganz besonderen
Maße) das weite Gebiet des Magnetismus, das hier in einer ungeahnten und
von keinem früheren Katalog übertroffenen Fülle vertreten ist. Auch das
Schrifttum über Hypnotismus und Suggestion sowie das eigentliche Wesen
der Magie und des Zaubers hatten in du Prel einen selten kundigen Samm-
ler gefunden. Bei einer Durchsicht des vielgestaltigen Kataloges — wir haben
an dieser Stelle nur einige Gebiete aus dem umfassenden Stoffkreis erwähnt —
mag einen die Hoffnung überkommen, daß die verzeichneten Bücher heute
in die rechten Hände, d. h. in die Hände wirklicher Forscher gelangen
möchten, da das große von einem bloßen Aberglauben diktierte aktuelle
Interesse eines ungebildeten Lesertums nicht zum Schaden der volkskund-
lichen und der psychologischen Wissenschaft seit neuestem empfindlich
dahingeschwunden ist. (Diese Leser mußten sich in ihrer überwiegenden
Zahl überzeugen, daß zum Verständnis solcher Werke sprachliche und
ter Bücher und Schriften gründet in der Hauptsache auf der Bibliothek
des unvergessenen Münchener Philosophen Freiherrn Dr. Carl du Prel (1839
bis 1899). Wir möchten an dieser Stelle nicht so sehr jener Abschnitte des
Kataloges gedenken, die berühmte seltene oder weniger seltene Werke der
Philosophie und der Naturwissenschaften in reicher Menge verzeichnen, als
vielmehr dieser, die sich mit den sogenannten Grenzgebieten des mensch-
lichen Lebens und mit allen ähnlich gerichteten Fragen beschäftigen,
die neben den Feststellungen einer heute psychologisch vertieften Anthro-
pologie sich in besonderer (romantischer) Methode mit dem Wesen einer
eigentlichen (magischen) Volkskunde befassen. Immer noch scheinen diese
Gebiete, die seit Jahrhunderten als die Nachtseite des menschlichen Denkens
galten, einer besonderen Einführung zu bedürfen, da infolge einer doch wohl
allzu skeptischen Wissenschaft diesem Schrifttum von einem großen Teil
der gebildeten Leser immer noch mit äußerster Vorsicht begegnet wird.
Ein solcher Standpunkt hätte sich freilich in den letzten Jahren im Gefolge
'ähnlicher Problemstellungen der psychoanalytischen Forschung ändern kön-
nen, da sich diese fraglos aufschlußreich, aber m. E. weit über das Ziel
hinausschießend, dem Wesen des Traumes, des Unterbewußten und der
Geistererscheinungen, um nur einige Fragen jener interessanten Gebiete zu
nennen, zugewendet hat.
In der Hauptsache handelt es sich in dem vorgelegten Katalogwerk um
die wichtigsten Disziplinen des Okkultismus, denen sich als Grenzgebiete
die Mystik und ein in seinen Grenzen weiter gezogenes mystizistisches Schrift-
tum in zahlreichen bedeutenden und nur mehr schwer greifbaren Werken
anschließt. Es handelt sich bei der Büchersammlung du Preis nicht so sehr
um nur philologisch bemerkenswerte Ausgaben als vielmehr um eine große
Reihe erster Ausgaben und alter Drucke, die ihren wesentlichen Wert für
uns zunächst in ihren okkulten oder mystischen Inhalten haben. Dies gilt
'für die schwierigen Gebiete der Alchemie und Astrologie. Dies gilt ebenso
sehr für das Schrifttum berühmter Ekstatiker und Somnambuler wie für
den unheimlichen Umkreis des mittelalterlichen und modernen Hexenwesens.
Dies betrifft ebenso die vielleicht abstruse Literatur über Gespenster, Spuk-
geister, Vampire und Wehrwölfe wie (und dies in einem ganz besonderen
Maße) das weite Gebiet des Magnetismus, das hier in einer ungeahnten und
von keinem früheren Katalog übertroffenen Fülle vertreten ist. Auch das
Schrifttum über Hypnotismus und Suggestion sowie das eigentliche Wesen
der Magie und des Zaubers hatten in du Prel einen selten kundigen Samm-
ler gefunden. Bei einer Durchsicht des vielgestaltigen Kataloges — wir haben
an dieser Stelle nur einige Gebiete aus dem umfassenden Stoffkreis erwähnt —
mag einen die Hoffnung überkommen, daß die verzeichneten Bücher heute
in die rechten Hände, d. h. in die Hände wirklicher Forscher gelangen
möchten, da das große von einem bloßen Aberglauben diktierte aktuelle
Interesse eines ungebildeten Lesertums nicht zum Schaden der volkskund-
lichen und der psychologischen Wissenschaft seit neuestem empfindlich
dahingeschwunden ist. (Diese Leser mußten sich in ihrer überwiegenden
Zahl überzeugen, daß zum Verständnis solcher Werke sprachliche und