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Lustschlössern, Landhäusern, Gartengebäudm rc. 24»
Zierde dieser Gatten. Sie bestanden außerdem in Lustwäldern, Buschwerk, Alleen,
Lauben, Wiesen und Fischteichen, die mit einander abwechselken. Durch ihren
verzüglichen Ruhm wurden sie das Modell, wornach man damals in Italien die
Garten anlegke. Dieß bezeugt auch noch heut zu Tage die ursprüngliche Anlage der
ältesten Garten in Toscana, besonders der großherzogliche Gatten Boboli zu
Florenz.
CosMUs I. brachte diesen Garten mit dem Palast Pitti, dem jetzigen Re-
stdenzschloß des Großherzogs, durch Kauf an sich, und vergrößerte ihn beträchtlich.
Seine Gemahlinn, Eleonora von Toledo, Tochter des Viceköm'gs von Neapel,
war eine große Liebhaberin» von Garten. Da der Hof noch im alten Rathhause
(kalaLro vecckio), das auf morgenländischcArt oben platt bedeckt ist, resrdirte, hatte
sie es mit Hangenden Garten verschönert. Sie war die erste, die den Garten Bo-
koli mit ausländischen Pstanzen und Blumen und Küchenkräutern besetzte, indeß
CosNNls ihn mit Statuen ausschmückte. Auch verwendete er beträchtliche Schätze,
bey den von ihm erbaueten Lustschlößern Castello und Poggio Gärten und Lust,
wälder anzulegen»
Unter dem Großherzog Franz I. steng man allgemein an, die Lustwälder mit
Olivenbäumen, ausgesuchten Weinstöcken und Obstbaumen zu besetzen. Er selbst
ließ neue Pstanzen und Obstbäume aus Spanien und Sicilien kommen, seins
Gärten damit zu veredeln. Eben dieß thaten, durch sein Beyspiel gereizt, die
reichern Unterthanen. Daher kommt es, daß es so viele Arten von Wein in
Toscana giebt, die mit den spanischen viel Aehnlichkeit haben. Besonders be-
förderte er die Cultur der Maulbeerbäume. Er ließ das Lustschloß Pratolino er-
richten, und die daran stoßenden Hügel in Gärten verwandeln, indem er sie mit
ausländischen und einheimischen Gewächsen bepflanzte. Auch den Gatten Bobolr
zu Florenz bereicherte er mit fremden Pflanzen und neuen Kunstwerken, selbst von
der Hand des berühmten Johann von Bologna. Zu Pisa hatte schon sein Va-
ter CosMUs I. einen botanischen Garten und einen Lehrstuhl der bis dahin verwahr-
loseken Botanik gestiftet, und die Pflanzen dazu aus Sicilien, Asien und Egypten
kommen lassen. Franz I) ein größerer Kenner der Naturgeschichte, bereicherte
nicht nur den pisanischen Garten mit fremden Gewachst», sondern legte auch einen
neuen botanischen Garten zu Florenz an. Zu dem Ende schickte er zwey vortreff-
liche Kräuterkenner, Joseph Casabona, einen Niederländer, und Lorenz
Mazzanga von Barga ans Toscana, auf Reisen in Italien, Sicilien und
auf den venezianischen Inseln, um Pflanzen und Kräuter zu sammeln.
VBanr». , Hh Ferdi-
 
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