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Hirschler & Comp. [Hrsg.]
Künstlerischer Nachlass des Aquarell- und Miniaturmalers Joh. Bapt. Göstl (geb. 1812, † 1895) und andere hervorragende werthvolle Ölgemälde und Aquarelle moderner und alter Meister aus Wiener Privatbesitz: Versteigerung: Dienstag, den 2. April und Mittwoch, den 3. April 1901 — Wien, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.36848#0005
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VORWORT.

Tohann Baptist Gösti hat zu den stillen und Aeissigen
Wiener Malern gehört, über welche die Geschichte
^ der deutschen Malerei mit geschlossenen Augen hin-
weg'geht und deren kein Künstler-Lexikon gedenken wird,
ehe nicht der Mann aufsteht, der sich mit Sachkenntnis
und dem Eifer des begeisterten Kunstforschers auf die
Suche nach den Autoren der mitunter sehr interessanten
Werke begibt, welche zu Hunderten in privaten und öffent-
lichen Sammlungen mit der ein wenig gar zu allgemeinen
Bezeichnung »Unbekannter Meister« den wissbegierigen
Besucher intriguiren. In engeren Kreisen war er zu seiner
Zeit bekannt genug — wo käme sonst diese Unmenge
von Miniatur-Porträts und feinen Copien alter Meister
her, die er alle gemalt hat und die man in der Kaiser-
burg, in den Palästen der Vornehmen und in alten Wiener
Patrizierhäusern hndet —- für die Wiener Kunstgeschichte
muss er aber erst noch entdeckt werden.
Ein gebürtiger Wiener, war er als Kind schon nach
Tirol gekommen, wo er in Hall militärische Erziehung
genoss. Als Cadet ausgemustert, bald zum Lieutenant er-
nannt, kam er in jungen Jahren nach Italien — in so
jungen Jahren, dass er erst 22 Jahre zählte, als er im
 
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