VI
c/lujJL tost que l%crure auec Jes doyta de roses, Le Ry Je dclasjeint Despowere de la guerre,
Girant le volle nov~ qm. ccruuroit tonte clumej, LE MAT1N Vicnt promener des y&uoc Jicr l'cmail u'vn parterre,
sEmbdlit les jardinj Je diucrjej caulcura; 'Et deJonfall aspect yfoit nautre desJleurs.
Aus dem Leben Louis XIII. von Frankreich. (Um 1640.) I.
erinnere ich beispielsweise an den »hinkenden Boten« (No. 1723) und das »Kriegsballet« (No. 2100).
Im Gegensatze zu den wildphantastischen Höllendarstellungen Peter Breughel's habe ich unter No. 1743
ein Blatt von dem Nürnberger Michael Herr (oder Heer) gebracht, das uns in sehr realistischer
Weise das Walpurgisfest auf dem Blocksberg (Brocken) veranschaulicht; man glaubt eine Illustration
zu Goethe's Faust vor sich zu haben.
Selbstverständlich herrscht auch in den eigentlichen Sittenbildern ein durchaus realistischer,
der Spekulation abgeneigter Geist. Hier flehen die Franzosen Callot und Abraham de Boffe oben
an. Namentlich des letzteren häusliche Szenen sind von packender Wirklichkeit, wenn auch die
Figuren und selbst die Gesichter eine gewisse typische Aehnlichkeit haben. Bei den Leuten und
in den Zimmern, die uns der sseissige Boffe vorführt, fühlen wir uns bald zu Hause. Aber auch
die deutschen und niederländischen Darstellungen, wie Rud. Meyer's »Todtentanz« (No. 1925 ff.),
Jordcens (No. 1721) und Coffiers »Konzert« (No. 1729), Jacobi's »Liebespaar« (No. 2097) u. v. a.
ergötzen durch ihre Lebendigkeit; und kann es etwas lieblicher Realistisches geben, als Konr.
Meyer's »Tischzucht« (No. 2177)?
Ganz besonders auffallend ist die Liebe, mit der von fast allen Illustratoren der Zeit das
Koßüni behandelt wird. Welche schier unendlichen Variationen finden sich z. B. in den Trachten-
bildern Callot's, della Bella's, Igny's und Savery's, namentlich aber in den Frauentrachten Wendel
Hollars (No. 2015 ff., 2073 ff. etc.). Freilich erreichte das städtische Kostüm gerade in der frag-
lichen Zeit eine Eleganz und Noblesse, wie kaum zuvor; das Frauenbild unter No. 2076 ist das
Graziöseste, was man sich denken kann. Mit Ausnahme etwa von Rembrandt, der seine Figuren
vielfach nach eigenem Konzepte, oft in orientalischem Geschmacke aufputzte (No. 1908 ff.), bieten
c/lujJL tost que l%crure auec Jes doyta de roses, Le Ry Je dclasjeint Despowere de la guerre,
Girant le volle nov~ qm. ccruuroit tonte clumej, LE MAT1N Vicnt promener des y&uoc Jicr l'cmail u'vn parterre,
sEmbdlit les jardinj Je diucrjej caulcura; 'Et deJonfall aspect yfoit nautre desJleurs.
Aus dem Leben Louis XIII. von Frankreich. (Um 1640.) I.
erinnere ich beispielsweise an den »hinkenden Boten« (No. 1723) und das »Kriegsballet« (No. 2100).
Im Gegensatze zu den wildphantastischen Höllendarstellungen Peter Breughel's habe ich unter No. 1743
ein Blatt von dem Nürnberger Michael Herr (oder Heer) gebracht, das uns in sehr realistischer
Weise das Walpurgisfest auf dem Blocksberg (Brocken) veranschaulicht; man glaubt eine Illustration
zu Goethe's Faust vor sich zu haben.
Selbstverständlich herrscht auch in den eigentlichen Sittenbildern ein durchaus realistischer,
der Spekulation abgeneigter Geist. Hier flehen die Franzosen Callot und Abraham de Boffe oben
an. Namentlich des letzteren häusliche Szenen sind von packender Wirklichkeit, wenn auch die
Figuren und selbst die Gesichter eine gewisse typische Aehnlichkeit haben. Bei den Leuten und
in den Zimmern, die uns der sseissige Boffe vorführt, fühlen wir uns bald zu Hause. Aber auch
die deutschen und niederländischen Darstellungen, wie Rud. Meyer's »Todtentanz« (No. 1925 ff.),
Jordcens (No. 1721) und Coffiers »Konzert« (No. 1729), Jacobi's »Liebespaar« (No. 2097) u. v. a.
ergötzen durch ihre Lebendigkeit; und kann es etwas lieblicher Realistisches geben, als Konr.
Meyer's »Tischzucht« (No. 2177)?
Ganz besonders auffallend ist die Liebe, mit der von fast allen Illustratoren der Zeit das
Koßüni behandelt wird. Welche schier unendlichen Variationen finden sich z. B. in den Trachten-
bildern Callot's, della Bella's, Igny's und Savery's, namentlich aber in den Frauentrachten Wendel
Hollars (No. 2015 ff., 2073 ff. etc.). Freilich erreichte das städtische Kostüm gerade in der frag-
lichen Zeit eine Eleganz und Noblesse, wie kaum zuvor; das Frauenbild unter No. 2076 ist das
Graziöseste, was man sich denken kann. Mit Ausnahme etwa von Rembrandt, der seine Figuren
vielfach nach eigenem Konzepte, oft in orientalischem Geschmacke aufputzte (No. 1908 ff.), bieten