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Arndt, Ernst Moritz [Mitarb.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1813

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Gedichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.70524#0237
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„ Und Pflückt der Tod auch die Rose zart,
Die ich so fromm bewahre,
So wiß, die Rose wird aufgespart
Dem Treuen vor'm Altäre;
Sein harr' ich still, und kömmt er nicht.
Sie keiner bricht."
„ Sieh, süße Maid, wie die Augen klar
Aussprechcn ihr Verlangen:
Wann kömmt vergebens das junge Jahr
Mit Blumen schön gegangen?
Sie winken süß mit Lustgewalr
Zum grünen Wald."
„Laß winken lüstern die Augen mein,
Ich will sie nicht erhören;
Ihr Winken gleicht dem Irrlichtschein,
Die Jungfrau zu berhören;
Trau nicht dem Schein des Augenlichts:
Du traust auf nichts. "
„ Sieh, süße Maid, wie so rund und knapp
Die Brüstlein aufwärts drängen!
Laß, was Narur dir so lustig gab,
Nicht traurig in den Engen.
Im Wald' ist Schatten überaus;
Auf! laß sie aus."
 
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