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Arndt, Ernst Moritz [Contr.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1814

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Bruchstücke einer teutschen Kronik
DOI article:
b. Die Hunnen und die Völkerwanderung
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70525#0113
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- 7;

theilt, deren jeder einen eigenen König oder
Fürsten hatte; dies, was vielleicht die Frei-
heit im Innern förderte, minderte die Macht
nach außen hin: nur große Gefahr verband
das Volk zu gemeinschaftlicher Verrheidi-
gung. Auch die Gelegenheit ihres Landes
hielt sie langer als andere in ihrem alten
Zustande fest: die Völkerstürme die über den
Rhein kamen., erschütterten sie fast nicht,
denn sie fuhren zwischen dem Rhein und
dem Ardennerwalde, der ihre östliche Granze
deckte, nach dem Süden hinunter; südlich
vor ihnen hatte Gallien die festesten Granzen,
die nicht leicht zu durchbrechen waren, denn
die Römer, lange von ihren Einfallen ge-
neckt, harten eine Reihe Festungen gegen sie
aufgeführt. So saßen sie freiwillig, zufällig
und gezwungen still, bis, als die Zeit zur
Aerndte reif war, in Chlodwig oder Ludwig,
einem ihrer Fürsten, ein Mann gebvhren
ward, der sie zu einem großen Volke ma-
chen sollte. Dieser Ludwig hatte wie die
meisten Ervbererseelen mehr von Saran als
von Gott; er wollte herrschen, und was zur
Herrschaft führte, das war ihm alles gleich.
Durch Tapferkeit, Klugheit, Hurtigkeit ge-
wann er das Volk, durch Gift, Dolch,
Verrath rottete er die Fürsten der Stamme
 
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