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Arndt, Ernst Moritz [Contr.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1814

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Bruchstücke einer teutschen Kronik
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c. Teutschland gegen Ausgang des funfzehnten Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.70525#0143
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— io; —
Ein Wunder bleibt dies immer, wie
alles höhere Daseyn ein Wunder ist. Darum
nennen die Einen es Narrheit und die An-
dern Herrlichkeit. Die Einen mögten vor
Entzücken hinfallen vor einem hohen Dome
oder kindlichen Bilde, die Andern schreien:
dummes mystisches und abergläubisches Zeug!
nichts als Verworrenheit uyd Gestaltlosig-
keit l Das ist aber wahr, und bleibt wahr,
wer nicht durch das Chriftenthum und
seine unendliche Tiefe und Einfalt jene Zeit
und ihre Werke erkennen kann, dem bleiben
sie ein ^geschlossenes Rathsel oder eine
bunte Albernheit; viele gebärden sich aber,
als verständen sie es, und verstehen es doch
nicht. Und wer nur das klare und heitere
Heidenthum erkannt hat und darin gelebt,
dem ist der Sinn oft so verschlossen in
diese Heiligthümer einzudringen, daß, wie
sie ihm auch lieblich dünken, sie ihn doch
immer bänglich und halb verworren gehen
lassen. Das ist aber der Sinn, womit es
allein gefaßt werden kann, daß man einfäl-
tig sei und gläubig und lebendig in dem
Christentum, so daß es, wiewohl in einer
andern Gestalt, noch in uns lebet und wir-
ket. Dann sehen wir in diesen großen
Werken und in der kleinen Bildnerei dat
 
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