Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Arndt, Ernst Moritz [Contr.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1814

DOI issue:
Bruchstücke einer teutschen Kronik
DOI article:
d. König Friedrich der Zweite und sein Zeitalter
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70525#0198
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
158

hieß teutsche Freiheit, teutsche Verfassung
verletzen, was dem König schadet« oder was
Oestreich vergrößerte, denn auch das ward
nun Preußens Schaden. Die unheilbareAwie,
tracht, die traurige Nebenbuhlerei war gekom-
men und die Edlen und Weisen des Volks
konnten bei dem ersten großen Sturm der
Auflösung warten. Der Haß und die Eifer-
sucht der beiden großen Staaten ging auch
auf die kleinen über; daher Gleichgültigkeit,
Widerwille, Aufsatzigkeit und Entzweiung in
allen teutsche» Granzen. Solche Gesinnung
aussaen und verewigen nannte sie Bollwerke
der teutsche» Freiheit aufführen und das Va-
terland gegen Despotismus sichern. Aus die,
ser zarten Sorge für Temschlands Freiheit
hinderte Friederich die Vereinigung Baierns
mit Oestreich und seinen Austausch gegen die
Niederlande, wodurch Oestreich in ganz Süd,
teutschland bis zum Rhein gewaltig geworden
wäre; deswegen stiftete er ein Jahr vor
seinem Tode /den Fürstenbund, der bald nach
ihm sanft wieder entschlief.
Doch über das Unreutsche des Königs
kein zu hartes Wort; die meisten Teutsche»
waren umeutsch geworden, wenn nicht in der
Gesinnung doch in der Bildung und Ansicht,
wodurch zuletzt auch die Gesinnung verkehrt
 
Annotationen