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Arndt, Ernst Moritz [Contr.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1814

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Bruchstücke einer teutschen Kronik
DOI article:
b. Die Hunnen und die Völkerwanderung
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70525#0111
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— /I

Gott wieder beleben: ein geistliches Rom
ohne Schwerdt, gewaltiger als das weltliche,
sollte sechshundert Jahre spater unter Gre-
gor dem Siebenten den Erdball beherrschen.
Was jenseits der Alpen und des adriati-
schen Meers lag, war verloren: es diente
fremden Völkern oder den Römern in Kon-
stantinopel, die von Tage zu Tage mehr
Fremden gleich wurden; Afrika war vanda-
lisch, Hispanien suevisch oder westgothisch,
Gallien größtentheils westgothisch oder bur-
gundisch geworden; Brirrannien hatten seit
dem Jahr 449 die gegenüber wohnenden
Sachsen und Angeln besetzt und kriegten
mit den Eingebohrnen, wer dienen oder
herrschen sollte. Die letzten traurigen Tage
Roms und der Wechsel seiner unwürdigen
Regenten waren noch mit Verbrechen und
Schande» bezeichnet, die seit fünf Jahr-
hunderten auf diesem klassischen Boden
klassisch geworden waren. Endlich kam
der Mann, der auch den letzten Schatten
der Herrschaft von seinem schuldigen Haupte
nehmen sollte. Dies war Odoaker König
der Rugier und Heruler und bundsge-
nössischer Feldherr der Römer. Dieser
stieß im Jahr Christi 476 den jungen
Kaiser Romulus Augustulus vom Thron
 
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