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Arndt, Ernst Moritz [Contr.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1814

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Bruchstücke einer teutschen Kronik
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c. Teutschland gegen Ausgang des funfzehnten Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.70525#0157
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Jahrhunderten, sollte die rüstige und waffen-
geübte Kraft des Reiches mit Kurfürsten,
Fürsten, Rittern, Bischöfen, Städten und
Herren sich einträchtig wieder unter den Kai-
ser stellen und den allgebietenden Oberherrn
wieder durch die That anerkennen? Das war
kaum zu hoffen; auch geschah es anders: die
spateren Kaiser mußten bitten, wo die frühe-
ren befohlen hatten.
In dieser letzten Halste des fünfzehnten
Jahrhunderts, wo Friedrich der Dritte von
Oesterreich und sein Sohn Marimilianus put-
sche Kaiser waren, ließ Gott viele Zeichen
geschehen und viele Offenbarungen kommen,
daß ein ganz anderes Zeitalter beginnen werde,
als seit funfzehenhundert Jahren gewesen.
Denn soll etwas Neues in der Welt werden,
so müssen Schlag auf Schlag viele außeror-
dentliche Erscheinungen kommen, und wann,
was aus ihnen allen hervvrgeht, endlich in
Einem Punkt zuiammentrifft, so ist die neue
Geburt fertig und es wird, was die Menschen
erstaunt und erschreckt. Darum kann eine neue
Weltepoche den Menschen nicht anders als ein
Wunder kou n. Gegen den Ausgang des
fünfzehnten und den Anfang des sechszehnten
Jahrhunderts aber traffen so viele Begebenhei-
ten zusammen, daß man neuer Dinge warten
 
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