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Arndt, Ernst Moritz [Mitarb.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1814

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Bruchstücke einer teutschen Kronik
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d. König Friedrich der Zweite und sein Zeitalter
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https://doi.org/10.11588/diglit.70525#0213
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— »7? —
Wohllüsten dienten, sondern auch in poli-
tischen und wissenschaftlichen Dingen mit
entschieden, die doch allein dem Mann ge-
hören sollten. Dieses Weiberwesen in Le-
ben , Kunst und Wissenschaft ist auch nicht
allein in Frankreich geblieben, sondern hat
bei den andern Völkern eben so verderblich
gewirkt zur Verkehrung der natürlichen Geschäf-
te und Verhältnisse und zu geselliyen'Anmaßun-
gen, die das Männliche weibisch und das
Einfältige empfindsam gemacht haben. Das
nannte diese nüchterne Zeit ihre Ritterlichkeit.
Alles dieses zusammen, was von dem Hofe
und seiner Dienstbarkeit, von dem Laster und
seiner Lügenzierlichkeit, von der Wohllust
der Weiber und ihrer Ziererei ausaing,
floß nun mit der ursprünglichen französischen
Oberflächlichkeit, Flatterhaftigkeit und Klein-
lichkeit zusammeu und bildete die Sprache
und Kunst des Ludwigschcn Zeitalters. Als
die Verruchtheit der Sitten sich schaamlos
enthüllt hatte, da schämte sich auch das
Wort und die Schrift nicht mehr. Diese
Schande der französischen Litteratur, die
von den Zeitgenossen Glan; genannt ward
und worin die größten Männer, z. B.
ein Friedrich der Zweite, die Wohllust ihrer
ledigen Stunden fanden, beginnt recht
 
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