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Beylagen.
Farbe ihn besonders auszeichnet. Er ist an den
Küsten des Mittländischen Meeres die verbreitetste
Gebirgsart. Seine nackten Felsen pflegen grosse
Ähnlichkeit mit Kreidefelsen zu haben; daher wohl
die falsche Meinung vom Vorkommen der Kreide
auf Kreta.
[ad p. 32.] Jener Kalkstein ist überall wo er
sich sindet, von Natur sehr stark abgesondert und
zerklüftet. Ich möchte diese Erscheinung nicht der
Wirkung von Erdbeben zuschreiben, die wohl gro-
sse einzelne Zerrüttungen , aber nicht die vielsachen
eigenthümlichen Absonderungen der Gebirgsschich-
ten bewirken können. Eben so wenig möchte ich
daraus die Verminderung der Fruchtbarkeit der Hö-
hen ableiten·, denn eine Hineinwaschung des Erd-
reichs in die Klüfte, streitet mit allgemeinen Ersah-
rungen. Wahrscheinlich liegt der Verwilderung
der Gebirgshöhen auf Kreta dieselbe Ursache zum
Grunde, wie in den Apenninen, in den Alpen, in
Norwegen u. a. a. O. nähmlich Verwahrlosung und
Verwüstung der früher bestandenen Waldungen
und dadurch bewirkte Entblössung des Gesteins
von lockerem Boden, der seines Schutzes und sei-
ner Befestigung durch die Wurzeln beraubt, in die
niedrigeren Gegenden hinabgeschwemmt worden.
(Vergl. Kasthofer' s Bemerk, auf einer Alpenreise,
nebst Betracht, üb. d. Veränder. in dem Klima des
Bernischen Hochgebirges 1822.)
[ad p. 41.] Ich stimme ganz der Meinung
hey, dds auf Kreta schwerlich bedeutender Berg-
bau im Betriebe war: und dass die Höhlengänge
des Labyrinthe* wohl eher durch unterirdische
Beylagen.
Farbe ihn besonders auszeichnet. Er ist an den
Küsten des Mittländischen Meeres die verbreitetste
Gebirgsart. Seine nackten Felsen pflegen grosse
Ähnlichkeit mit Kreidefelsen zu haben; daher wohl
die falsche Meinung vom Vorkommen der Kreide
auf Kreta.
[ad p. 32.] Jener Kalkstein ist überall wo er
sich sindet, von Natur sehr stark abgesondert und
zerklüftet. Ich möchte diese Erscheinung nicht der
Wirkung von Erdbeben zuschreiben, die wohl gro-
sse einzelne Zerrüttungen , aber nicht die vielsachen
eigenthümlichen Absonderungen der Gebirgsschich-
ten bewirken können. Eben so wenig möchte ich
daraus die Verminderung der Fruchtbarkeit der Hö-
hen ableiten·, denn eine Hineinwaschung des Erd-
reichs in die Klüfte, streitet mit allgemeinen Ersah-
rungen. Wahrscheinlich liegt der Verwilderung
der Gebirgshöhen auf Kreta dieselbe Ursache zum
Grunde, wie in den Apenninen, in den Alpen, in
Norwegen u. a. a. O. nähmlich Verwahrlosung und
Verwüstung der früher bestandenen Waldungen
und dadurch bewirkte Entblössung des Gesteins
von lockerem Boden, der seines Schutzes und sei-
ner Befestigung durch die Wurzeln beraubt, in die
niedrigeren Gegenden hinabgeschwemmt worden.
(Vergl. Kasthofer' s Bemerk, auf einer Alpenreise,
nebst Betracht, üb. d. Veränder. in dem Klima des
Bernischen Hochgebirges 1822.)
[ad p. 41.] Ich stimme ganz der Meinung
hey, dds auf Kreta schwerlich bedeutender Berg-
bau im Betriebe war: und dass die Höhlengänge
des Labyrinthe* wohl eher durch unterirdische