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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian; Bach, Johann Sebastian; Esaiae Fellgiebels sel. Wittib und Erben [Editor]
Geistliche Oden/ Vermischte Gedichte/ und Poetische Grabschrifften — [Breslau]: [Fellgiebel], 1710 [VD18 1130300X]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.49558#0023
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Geistliche Oden.

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MMEtrost/ mein Geist/ wenn Wind und Wer-
OAH ter krachen / Lust und Verdruß/ Gcwölck
und Sonnenschein/ Die schauet man in ste-
tem Wechsel seynr Ein jeder Sturm verseucht nicht
unsern Nachen: Wer Rosen ohne Dornihm vor die
Augen stellt/ Der kennet noch nicht recht den Gürten
dieser Welt.
L. Gedult verzehrt den Eiter fauler Wunden/
Und Ungedult verderbt und heilet nicht/ Ein rauhes
Wort/ so aus dem Hertzcn bricht/ Verwehret nicht
den Einbruch böser Stunden ; Vernnnfft muß alle-
zeit bey unsrer Arbeit stehn / UndvondemSenfftzcn
wird kein Feind zurücke gehn»
Z. Sich Tag Und Nacht mit dM Gedancken pla-
gen/ Entdecket nur/ und stillt nicht unsre Noch/Man
macht sich schwach/ und setzt sich gegen GOtt; Kein
Kluger soll sein eigen Hertze nagen. Wer durch den
Kummer-Zahn ihm Marek und Safft verzehrt/ Hat
Nur den Feinden Zeug zur Höhnerey gewährt.
4. Der Himmel laßt sich nicht durch Murren
zwingen / Was er uns giebt/ ist keine Schuldigkeit/
Er/ und nicht wir/ erkennt die rechte Zeit / Wenn un-
ser Schweiß soll rechte Früchte bringen. Uns kömmt
das Säen zu/ dk Erndte steht bey GOtt / Er kennt
alleine nur die ffndschafft unser Noch.
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