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Hofmann von Hofmannswaldau, Christian; Bach, Johann Sebastian; Esaiae Fellgiebels sel. Wittib und Erben [Editor]
Geistliche Oden/ Vermischte Gedichte/ und Poetische Grabschrifften — [Breslau]: [Fellgiebel], 1710 [VD18 1130300X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49558#0033
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Geistliche Odels. r 9
i.
laß die Flügel Näher zu der
DM MSonncn gehn / Und zerreiß den faulenZü--
Der dich heißt gefangen stehn / Scy
der Welt nicht allzu hold: Denn ihr Grund ist Glas/
nicht Gold.
2. Glas/ das früh der Sonnen gleichet/Glas/
das tausend Augen zeucht: Und den Abend kaum
erreichet/ Da sein Glanß/ wie Staub/ verfleucht.
Doch rst keines Leibes Faß Mehr gebrechlich/als ein
Glas.
z. Schaue nur das Spiel der Erden Mitgetheil-
ten Augen an: Was wird endlich dieses werden/
Das ihr viel bethören kan. Der aus nichts ge-
machte Schein Wird in nichts verkehret seyn.
4. Laß den Purpur aus den Händen/Den dein
Jrrthum scheinbar macht: Laß kein falsches Licht
dich blenden; Meide deiner Blumen Pracht/Den
der Garten in sich hegt/ Der für Früchte Dornen
trägt.
5. Lerne zeitlich dieses Hassen/Was du ewig has-
sen must: Kanst du denn die Welt nicht lassen ? 'Ach!
was ist derselben Lust? Heute Gras und morgen
Heu / Heute Blumen/ morgen Spreu.
6. Das Aegypten unscrHerßen/ Das itztEhr
und Lust verspricht/Macht uns morgen Angst und
Schmerßen/ Acndert sich/und kennt uns nicht. Su-
che nur ein fester Land r Denn hier wohnt nur Unbe-
stand. 7. Auf/
 
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