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struction zur Steinconstruction und der lieut zu Tage durchgängig üblichen
Bauart unbestreitbar hervor. Wir haben daher hier nur noch zu erwähnen,
dass die Hirt'sehe Meinung ebenso wenig durch historische Gründe unter-
stüzt wird, und haben die Art der Hirt'sehen Holzwände näher zu be-
trachten.
Bei Homer erscheint der Steinbau durchaus vorherrschend: von hölzer-
nen Wänden ist nie die Rede. Pausanias spricht nur ein einzigesmal
( Arcadia 10. ) von einem alten Tempel, » dessen Wände aus eichenen Balken
zusammen gefugt waren. « Da dieser Schriftsteller nirgends sonst über die
Constructionsart selbst ins Detail geht; so zeigt sich diese hier gerade als eine
seltene Ausnahme an. Uebrigens können solche einzelne Fälle (die Allgemeinheit
einer auf die Natur der Sache gegründeten Meinung nicht widerlegen. Mögen
selbst in wälderreichen Gegenden, wozu eben Arcadien gehörte, sehr häu-
fig hölzerne Häuser und Tempel gestanden haben. So erbaute man auch im
peloponnesischen Kriege die Häuser ausserhalb der Mauern Athens ganz von
Holz: und zwar so, dass man sie bei feindlichen Ueberfällen schnell ausein-
ander nehmen und sichern konnte.
Um nun auf die eigentliche Gestalt der Hirt' sehen U r h o 1 z w ä n d e zu kom-
men; so erinnern wir zuerst, dass sich allenthalben, wo wegen Holzüberfluss ein
ganz reiner Holzbau herrscht, folgende Constructionsweise zeigt: die vier Wände
sind aus horizontal über einander liegenden und an den Ecken über einander grei-
Hirt'Sehen Daclilmtte nicht sogleich einfallen: dass man ja nur die steinernen Unter-
mauern einige Fusse erhöhen konnte, um mit geringer Mühe gleich beim ersten Schritte
das vollkommene Haus — und zwar aus Stein— zuhaben, das Hirt erst beim dritten
Schritte erfindet, welcher yidie Umwandlung der Hütte in ein förmliches Holzhaus QTab. V,
vßg. 3.~);iuar. Die unteren Sparren vonßg. 2. wurden nun senkrechte Stützen — Ständer,
y> Stiele, Pfosten.«. Sehr auffallend muss hier jedem Zimmermann sein, dass auf einmal
an der Fronte dieses Hauses Balkenköpfe zum Vorschein kommen, die doch bei den ersten
Versuchen noch nicht da waren. Aus der einfachen Construction gehen sie wahrhaftig
nicht hervor. Was sollen sie also hier? — Wir kommen weiter unten hierauf zurück.
struction zur Steinconstruction und der lieut zu Tage durchgängig üblichen
Bauart unbestreitbar hervor. Wir haben daher hier nur noch zu erwähnen,
dass die Hirt'sehe Meinung ebenso wenig durch historische Gründe unter-
stüzt wird, und haben die Art der Hirt'sehen Holzwände näher zu be-
trachten.
Bei Homer erscheint der Steinbau durchaus vorherrschend: von hölzer-
nen Wänden ist nie die Rede. Pausanias spricht nur ein einzigesmal
( Arcadia 10. ) von einem alten Tempel, » dessen Wände aus eichenen Balken
zusammen gefugt waren. « Da dieser Schriftsteller nirgends sonst über die
Constructionsart selbst ins Detail geht; so zeigt sich diese hier gerade als eine
seltene Ausnahme an. Uebrigens können solche einzelne Fälle (die Allgemeinheit
einer auf die Natur der Sache gegründeten Meinung nicht widerlegen. Mögen
selbst in wälderreichen Gegenden, wozu eben Arcadien gehörte, sehr häu-
fig hölzerne Häuser und Tempel gestanden haben. So erbaute man auch im
peloponnesischen Kriege die Häuser ausserhalb der Mauern Athens ganz von
Holz: und zwar so, dass man sie bei feindlichen Ueberfällen schnell ausein-
ander nehmen und sichern konnte.
Um nun auf die eigentliche Gestalt der Hirt' sehen U r h o 1 z w ä n d e zu kom-
men; so erinnern wir zuerst, dass sich allenthalben, wo wegen Holzüberfluss ein
ganz reiner Holzbau herrscht, folgende Constructionsweise zeigt: die vier Wände
sind aus horizontal über einander liegenden und an den Ecken über einander grei-
Hirt'Sehen Daclilmtte nicht sogleich einfallen: dass man ja nur die steinernen Unter-
mauern einige Fusse erhöhen konnte, um mit geringer Mühe gleich beim ersten Schritte
das vollkommene Haus — und zwar aus Stein— zuhaben, das Hirt erst beim dritten
Schritte erfindet, welcher yidie Umwandlung der Hütte in ein förmliches Holzhaus QTab. V,
vßg. 3.~);iuar. Die unteren Sparren vonßg. 2. wurden nun senkrechte Stützen — Ständer,
y> Stiele, Pfosten.«. Sehr auffallend muss hier jedem Zimmermann sein, dass auf einmal
an der Fronte dieses Hauses Balkenköpfe zum Vorschein kommen, die doch bei den ersten
Versuchen noch nicht da waren. Aus der einfachen Construction gehen sie wahrhaftig
nicht hervor. Was sollen sie also hier? — Wir kommen weiter unten hierauf zurück.