EIN GEMAELDE DES MEISTERS
DER TIBÜRTTNISCHEN SIBYLLE
In die Sammlung des feinsinnigen Kunstfreundes, des
belgischen Legationssekretàrs Baron J. van der Elst, ist
nnter dem Namen des Albert Bouts ein schones, mit der
vollen Sorgfalt der alten Niederlander ausgefübrtes kleines
Gemalde (auf Holz, 37 X 23 cm) gelangt, clas die heilige
Anna neben Maria mit dem Kinde vorstellt, in der nieder-
landischen Malerei eines der frühesten Beispiele dieses
Themas, das wir im Deutscben zumeist als « Anna selb-
dritt » bezeichnen. Freilicb sind wir hier noch entfernt
von der merkwiirdigen Behandlung des Motivs, die, wahr-
scheinlich zuerst in der Bildhauerei iiblich geworden, die
klein gebildete Maria mit dem Kinde auf dem Schosse ihrer
Mutter wiedergibt. Hier sitzen die beiden heiligen Frauen
symmetrisch nebeneinander auf einer gemauerten Rasen-
bank mit den Fiissen auf einer mit Blumen bewachsenen
Wiese; Maria hait mit beiden Handen das auf ihrem
Schosse nackt stehende Jesuskind, das, zur Mutter aufblic-
kend, in der linken Hand zwei Ganseblümchen hait und mit
der rechten ein clrittes der heiligen Anna dar reicht. Den
Hintergrund bildet eine durch einen zinnenartigen
Abschluss bekronte Mauer, auf der man einen Pfau und ein
Pfauenweibchen sieht ; davor stehen, in der symmetrischen
Anordnung den beiden sitzenden Figuren entsprechend,
zwei hohe, schüttere Baume.
DER TIBÜRTTNISCHEN SIBYLLE
In die Sammlung des feinsinnigen Kunstfreundes, des
belgischen Legationssekretàrs Baron J. van der Elst, ist
nnter dem Namen des Albert Bouts ein schones, mit der
vollen Sorgfalt der alten Niederlander ausgefübrtes kleines
Gemalde (auf Holz, 37 X 23 cm) gelangt, clas die heilige
Anna neben Maria mit dem Kinde vorstellt, in der nieder-
landischen Malerei eines der frühesten Beispiele dieses
Themas, das wir im Deutscben zumeist als « Anna selb-
dritt » bezeichnen. Freilicb sind wir hier noch entfernt
von der merkwiirdigen Behandlung des Motivs, die, wahr-
scheinlich zuerst in der Bildhauerei iiblich geworden, die
klein gebildete Maria mit dem Kinde auf dem Schosse ihrer
Mutter wiedergibt. Hier sitzen die beiden heiligen Frauen
symmetrisch nebeneinander auf einer gemauerten Rasen-
bank mit den Fiissen auf einer mit Blumen bewachsenen
Wiese; Maria hait mit beiden Handen das auf ihrem
Schosse nackt stehende Jesuskind, das, zur Mutter aufblic-
kend, in der linken Hand zwei Ganseblümchen hait und mit
der rechten ein clrittes der heiligen Anna dar reicht. Den
Hintergrund bildet eine durch einen zinnenartigen
Abschluss bekronte Mauer, auf der man einen Pfau und ein
Pfauenweibchen sieht ; davor stehen, in der symmetrischen
Anordnung den beiden sitzenden Figuren entsprechend,
zwei hohe, schüttere Baume.