Kriegsdaimon auf einem korinthischen Aryballos.
Der Güte eines Freundes verdankt meine kleine Antikensammlung, die auch durch das
religionsgeschichtlich so wichtige, von mir in den Athenischen Mitteilungen L 1925 S. 157 ff.
veröffentlichte Elfenbeinrelief aus Kleinasien kürzlich bereichert ist, einen korinthischen Aryballos,
dessen Abbildung es vielleicht verdient, dem Altmeister unserer Wissenschaft zu seinem achtzigsten
Geburtstage vorgelegt zu werden mit der Bitte, auch auf diesem kleinen Monument seinen
klärenden Blick für einen Augenblick ruhen zu lassen.
Das Gefäss ist 6,5 cm hoch und bis auf den grösstenteils fehlenden Mündungsrand unversehrt.
Auf diesem sind concentrische Kreise, auf dem breiten Bandhenkel horizontale Streifen, auf der
Schulter einzelne spitze Rosettenblätter gemalt. Das Hauptbild füllt den Raum bis auf ein
unregelmässiges, leeres Stück unter dem Henkel. Ganz links erblickt man einen grossen, nach
rechts gerichteten Kopf mit korinthischem Helm. Profil, Helmlinie und Hals, in dem ein Firnis-
punkt steht, sind mit dicken Firnisstreifen in Umrissen gezeichnet. Der gewaltige Helmbusch in
voller Firnis-Silhouette ist in abwechselnden Sektoren mit parallelen Gravierstrichen belebt oder
rot gedeckt. Die Profilzeichnung ist recht flüchtig, der Mund überhaupt nicht angegeben. Auf
den Kopf zu eilt in Knielauf, die Arme in heftiger Geberde nach vorn und hinten gestreckt, die
Hände geöffnet, den Kopf aber nach rückwärts gewandt, ein Mann in kurzem, gegürtetem Wams,
das bis auf ein Mittelstück rot gedeckt ist, und mit einem korinthischen Helm ohne Busch auf
dem Haupte. Die Figur ist in Firnis-Silhouette angelegt. Einzelheiten (Gewandsäume, Gürtel,