DAS DECKENGEMÄLDE DER DIVINA SAPIENZA
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Abb. 8. Nach Sacchi: La Divina Sapienza
der Barockmalerei bringen dort ihre Grundsätze zum Ausdruck, in Cor-
tonas Deckengemäide des großen Saaies ist tatsächlich, den Forderungen
des Maiers in der Akademiedisputation gemäß, die gedankenreiche Viel-
gestaitigkeit des Programms einer Haupthandiung, die im Mitteipunkte
triumphiert, untergeordnet, die Fülle der Episoden, die den Grundgedanken
illustrieren, klingt zu jener vielbewunderten gewaltigen Harmonie zusammen,
einem brausenden Triumphgesang auf die Herrlichkeit des Papsttums und
der Casa Barberina. Andrea Sacchis Fresko aber, dessen sogar in der
Grabschrift des Künstlers im Lateran als einer seiner Hauptschöpfungen
rühmende Erwähnung getan worden ist, erscheint wie ein Beleg für die
von der Gegenpartei der Cortonesken geforderte Einfachheit und Einheit-
lichkeit von Gemälde und Tragödie.
Betritt der Besucher des Palazzo Barberini, von der zwischen 1633
und 1639 durch Pietro da Cortona ausgemalten Sala grande aus das
Treppenhaus mit dem antiken Löwenrelief aus Tivoli überschreitend, den
nach Horden gelegenen Flügel des Hauptgeschosses, so gelangt er in den
Salone, dessen Wölbung Andrea Sacchi schon vor 1633 mit seinem Fresko der
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Abb. 8. Nach Sacchi: La Divina Sapienza
der Barockmalerei bringen dort ihre Grundsätze zum Ausdruck, in Cor-
tonas Deckengemäide des großen Saaies ist tatsächlich, den Forderungen
des Maiers in der Akademiedisputation gemäß, die gedankenreiche Viel-
gestaitigkeit des Programms einer Haupthandiung, die im Mitteipunkte
triumphiert, untergeordnet, die Fülle der Episoden, die den Grundgedanken
illustrieren, klingt zu jener vielbewunderten gewaltigen Harmonie zusammen,
einem brausenden Triumphgesang auf die Herrlichkeit des Papsttums und
der Casa Barberina. Andrea Sacchis Fresko aber, dessen sogar in der
Grabschrift des Künstlers im Lateran als einer seiner Hauptschöpfungen
rühmende Erwähnung getan worden ist, erscheint wie ein Beleg für die
von der Gegenpartei der Cortonesken geforderte Einfachheit und Einheit-
lichkeit von Gemälde und Tragödie.
Betritt der Besucher des Palazzo Barberini, von der zwischen 1633
und 1639 durch Pietro da Cortona ausgemalten Sala grande aus das
Treppenhaus mit dem antiken Löwenrelief aus Tivoli überschreitend, den
nach Horden gelegenen Flügel des Hauptgeschosses, so gelangt er in den
Salone, dessen Wölbung Andrea Sacchi schon vor 1633 mit seinem Fresko der