KARTONS FÜR DiE KAPELLE DER „MADONNA DELLACOLONNA" 51
Abb. 14. Sacchi: Karton für einen Kuppelzwickei
Catinari eine noch gesteigerte Ruheiosigkeit der Bewegung und Farbe,
ein Überquellen des Formenreichtums über die Grenzen der Zwickelfelder.
Erstaunlich ist bei einem Zeitgenossen die Beherrschung, mit der Sacchi
seinen ,,hl. Thomas von Aquino im Disput mit den Aposteln Petrus und
Paulus" (Abb. 14) so ruhig und feierlich gebildet hat. Wie schon in der
Romulus-Darstellung zu Castelfusano (der über die Schulter im Profil
gesehene Paulus gleicht in der gespannten Haltung dem Hirten der linken
Seite) ist hier ein Lieblingsthema des Malers angeschlagen, das bald
darauf im hl. Romuald in seiner bezeichnendsten Fassung erscheint, ln
der klaren bildmäßigen Anordnung der drei Figuren innerhalb der Schein-
nische wird man trotz des barocken Gesamtcharakters der Romposition,
der schwungvoll ausholenden diagonalen Linienführung der Hauptfigur, der
breitflächigen Wirkung des Ganzen an gewisse Zwickel der Farnesina-
dekoration erinnert. Man erkennt den Schöpfer der ,,Divina Sapienza"
wieder in der einfach-großen Haltung und Zusammenordnung der Gestalten,
in dem feinfühligen Auswägen der Massen und Bewegungsrichtungen in
4*
Abb. 14. Sacchi: Karton für einen Kuppelzwickei
Catinari eine noch gesteigerte Ruheiosigkeit der Bewegung und Farbe,
ein Überquellen des Formenreichtums über die Grenzen der Zwickelfelder.
Erstaunlich ist bei einem Zeitgenossen die Beherrschung, mit der Sacchi
seinen ,,hl. Thomas von Aquino im Disput mit den Aposteln Petrus und
Paulus" (Abb. 14) so ruhig und feierlich gebildet hat. Wie schon in der
Romulus-Darstellung zu Castelfusano (der über die Schulter im Profil
gesehene Paulus gleicht in der gespannten Haltung dem Hirten der linken
Seite) ist hier ein Lieblingsthema des Malers angeschlagen, das bald
darauf im hl. Romuald in seiner bezeichnendsten Fassung erscheint, ln
der klaren bildmäßigen Anordnung der drei Figuren innerhalb der Schein-
nische wird man trotz des barocken Gesamtcharakters der Romposition,
der schwungvoll ausholenden diagonalen Linienführung der Hauptfigur, der
breitflächigen Wirkung des Ganzen an gewisse Zwickel der Farnesina-
dekoration erinnert. Man erkennt den Schöpfer der ,,Divina Sapienza"
wieder in der einfach-großen Haltung und Zusammenordnung der Gestalten,
in dem feinfühligen Auswägen der Massen und Bewegungsrichtungen in
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