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1931 / Folge 1V

Seite 3


Zu Tausenden marschierten unsere Braun-
hemden an Adolf Hitler vorbei,

ohne diese Opfer. Das neue Deutschland das seit Ihr!
Eure Ehre heißt Treue, unsere Treue
heißt Deutschland!
Tosende Heilrufe. Dann durchschneiden scharfe Kom-
mandos die Luft; der Vorbeimarsch vor dem Führer be-
ginnt. Sturm auf Sturm, Sturmbann auf Sturmbann
folgen. Ganze Stürme bestehen aus Bauern, die lang-
sam aber dafür stärker unsere Idee in sich ausgenommen
haben. Uber eine Stunde dauert der Vorbeimarsch. Un-
beweglich steht der Führer, ob auch Tausende an ihm
vorbeifluten. Der Führer, wie die S.A. und S.S. nur von
einem fanatischen Wunsch beseelt, Deutschland wieder frei
zu machen. Eine schmale Fahrrinne innerhalb einer tau-
sendköpfiaen Menge bei der Abfahrt. Nur mühsam kann
sich der Wagen des Führers den Weg durch die begeister-
ten Massen bahnen. Leuchtenden Auges steht er aufrecht
im Wagen, umbraust vom Jubel der Menge.
Die Wahlen in Oldenburg haben gezeigt, daß Deutsch-
land erwacht ist.
Wilhelm Brückner, Adjutant des Führers.

MW
8 l^er Aufmarsch der S.A. und S.S. am 10. Mai in Oldenburg
I /»war zu einer Angelegenheit des ganzen Landes geworden.
Aus allen Himmelsrichtungen kamen die Braunhemden her-
beigeströmt, aus dem Oldenburger Lande, aus Ostfriesland, aus
Bremen, aus Hamburg und aus den benachbarten preußischen
Provinzen. Teilweise waren die Stürme die ganze Nacht durch-
gefahren, um rechtzeitig am Platze zu sein. Als der Führer von
einer großartig verlaufenen Versammlung in Delmenhorst am
Samstagnacht in Oldenburg eintraf, wurde er trotz der späten
Stunde noch von Hunderten begeistert begrüßt.
Um die Mittagsstunde begannen sich die braunen Kolonnen zu
sammeln; aus allen Straßen quoll der Strom freudig erregter
Menschen, überall wurden die Braunhemden von begeisterten Heil-
rufen der Menge begrüßt. An allen Straßen, besonders in der
Innenstadt, bildeten Tausende von erwartungsfrohen Menschen
Spalier. Im reichen Flaggenschmuck prangten alle Straßen und
Gassen. Brausende Musik erfüllte die Stadt.
Erst um 4 Uhr näherte sich die Spitze des Zuges dem Ziel, dem
Pferdemarkt, der von einer nach Tausenden zählenden Menge um-
säumt war. Uber eine Stunde dauerte der gewaltige und impo-
nierende Aufmarsch. An die 8000 Braunhemden marschierten und
Mit ihnen Deutschland.

den sie jauchzend grüßten,

Gauleiter Rover begrüßte als Erster die brau-
nen Bataillone, dann sprach Rechtsanwalt Frank
zu Herzen gehende Worte von dem erwachenden
Deutschland. Er gedachte der vielen Toten, die
für Deutschland ihr Leben gaben und diese
sollen ihr Blut nicht vergebens vergossen haben.
Deutschland wird seine Ketten abstreifen und
wieder ein freies Land werden.
Es sprachen ferner noch der Gauführer von
Hannover Dr. Rust, der die Einheitsfront des
Bürgers mit dem Arbeiter betonte. Ein Deutsch-
land, eine Weltanschauung und ein Führer. Die-
sem Führer galt sein begeistert aufgenommenes
Heil.
Ein immer mehr anwachsendes Brausen ging
durch die Menge, donnernde Heilrufe durch-
schnitten die Luft — Adolf Hitler unser
aller Führer kam herangefahren. Von allen Sei-
ten werden ihm, besonders von den ganz Klei-
nen Blumen überreicht.
Lautlose Stille trat ein als er in kürzen, aber
um so eindrucksvolleren Worten die Menge auf
das Wesen und den Inhalt unserer Bewegung
hinwies. Eine große Armee steht heute von
Ostpreußen bis zum Rheinland, vom Meere bis
nach Österreich, um ein neues Feldzeichen ge-
schart. Aus den Hunderttausenden werden Mil-
lionen und aus den Millionen dereinst das
ganze deutsche Volk werden. Es werden noch
viele Opfer nötig sein, aber kein Freiheitskampf

denn er ist allen ein Symbol sieghaften Willens zu neuer Größe!
 
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