Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 19.1908

DOI Artikel:
Jaumann, Anton: Vom Delegiertentag des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7478#0196

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
178

INNEN-DEKORATION

UJ. KEPPCEf»

gewerbliche Arbeiter beschäftigungslos seien. Es fehle
an guten Aufträgen, die Preise im Kunstgewerbe seien
sehr gedrückt. Die Ausbildung so vieler Kunstgewerbler
verschlimmere nur die Lage.

Hofrat Bruckmann—Heilbronn fordert dagegen die
größeren industriellen und kunstgewerblichen Betriebe auf,
eigene Lehrwerkstätten einzurichten. Es sei eine Ehren-
pflicht des Fabrikanten, das Rekrutenmaterial der Kunst-
industrie zu heben. — Es wurde dann noch vor dem Irrtum
gewarnt, als ob die »Schulwerkstätten« einen vollständigen
Ersatz für die Praxis bieten könnten. Die Praxis gibt
oft ganz andere Aufgaben, auch solche, die einem
persönlich gar nicht liegen. Der Anfänger muß erst
lernen, sich im Leben zu bewegen, seine Energie und
Umsicht müssen ausgebildet werden.

Ministerial-Rat Dönhoff betonte zum Schluß, der
Staat hüte sich, durch seine Kunstgewerbeschulen und
Schulwerkstätten die Konkurrenz im Kunstgewerbe zu
vermehren. Solche würden nur gegründet, wo tatsäch-
lich lebhafteste Nachfrage vorhanden. Die Absicht, die
jungen Leute aus dem praktischen Leben herauszuziehen,

liegt gar nicht vor. Da aber die Industrie einmal viele
Zeichner benötigt, ist der Zug aus der Werkstatt ins
Bureau gegenwärtig nicht einzudämmen. —

Der Antrag des Fabrikanten Stöffler für den
Kunstgewerbeverein Pforzheim, die Erzeugnisse der
kunstgewerblichen Lehrwerkstätten als Wanderausstellungen
bei den Verbandsvereinen zirkulieren zu lassen, fand
einstimmige Annahme. Er ermöglicht in der Tat eine
sehr glückliche Verwendung dieser Arbeiten. —

Der Antrag des Bayrischen Kunstgewerbevereins
auf Abhaltung eines Kunstgewerbetages in München
war vorher zurückgezogen worden.

Den interessanten Vortrag von Direktor A. Pabst—
Leipzig über »Technische Arbeit als Erziehungsmittel«
bringen wir im Wortlaut im soeben erschienenen Mai-
Heft der »Deutschen Kunst und Dekoration«.

Neben dem nicht hoch genug zu schätzenden Wert der
persönlichen Aussprache der Delegierten ist die Förde-
rung der Gebührenfrage auf dieser Tagung zweifellos von
der größten Bedeutung. Hier wurde ein tüchtiger Schritt
nach vorwärts getan. Die Diskussion über die Schulwerk-
stätten dagegen spiegelte nur die allgemeine Verwirrung
der Geister über dieses Thema wieder. a. taumann.

Ul «PPLER

Architekt wilhelm kepplkr Entwürfe zu einfachen

berlin. Treppen-Ausbildungen.
 
Annotationen