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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 23.1912

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Danoli, Lang: Räume im Raum
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https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0064
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52

INNEN-DEKORATION

RÄUME IM RAUM. Eine besondere Kunst des Ein-
k richtens und ein Hauptgeheimnis zur Erzielung der
Wohnlichkeit besteht darin, den Raum systematisch
aufzuteilen, »Räume im Raum« zu schaffen. Dazu sind
nicht Einbauten, Abteilungen durch Leisten usw. nötig,
sondern man lasse erst den gegebenen Raum, sowie seine
Beziehung zu den anstoßenden Zimmern in Ruhe auf sich
wirken und lege dann durch Möbel, einen Schrank, durch
Bilder, Teppiche und Matten bestimmende und begrenzen-
de Linien fest, die das Gefühl des Verlorenseins im großen
Raum verhüten und übersichtliche, selbständige Abtei-
lungen schaffen. So behandle man die Fensterpartie, die
Kaminpartie, die gemütliche Konversationsecke für sich
und verteile vor allem die Bilder dementsprechend in

Gruppen. Durch diese Differenzierung läßt sich zumal
auch die kleine Wohnung bedeutend bereichern, dem
Korridor ein »Garderoberaum« eingliedern usw. Je ge-
schlossener eine solche selbständig behandelte Ab-
teilung wirkt, umso geräumiger erscheint der übrige
Raum. In der Kleinwohnung wird darum der Tisch und
Hängelampe oft zweckmäßig nicht in der Mitte des
Zimmers, sondern seitlich angebracht. Sind alle Teile
gut, so ist der ganze Raum, mag er noch so groß
sein, niemals unwohnlich. In großen Sälen, Kirchen
usw. erfüllen die starken Parallelen der Fenster und
Säulen zum Teil diese Aufgabe. Das einzige, was man
dazu benötigt, ist eine gewisse Raumempfindung, die
sich mit der Zeit erwerben läßt.

LANG-DANOLI.

ENTWURF:
ARCHITEKT
CAMPBELL-
MÜNCHEN.

BÜCHER-
SCHRANK
1. D. WOHN-
HALLE H.
LEIPZIG.

AUSFÜHRUNG D. SCHRANKES IN EICHENHOLZ. VORHANGE GRÜN. AUSF.: PÖSSENBACHER WERKSTÄTTEN-MÜNCHEN.
 
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