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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 23.1912

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Widmer, Karl: Vom neuzeitlichen Schlafzimmer, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0290
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278

INNEN-DEKORATION

ENTWURF V. PROFESSOR PAUL LANG—STUTTGART. GARDEROBERAUM IN EINER MIETWOHNUNG. HOLZWERK WEISSLACKIERT

eines jungen Mädchens.
Das sind die allgemeinen
Grundsätze für die Ein-
richtung des Schlafzim-
mers. Sie gelten für alle
Lebensverhältnisse und
lassen sich auch bei den
bescheidensten Ansprü-
chen und mit den ge-
ringsten Mitteln durch-
führen. In der Tat ist
die Verbesserung unse-
rer Wohnungs - Einrich-
tungen beim Schlafzim-
mer auch am weitesten
vorgeschritten. Schlaf-
zimmermöbel von guten,
einfachen Formen kann
man heute sogar in ganz
bescheidenenGeschäften
ausgestellt sehen. Die
größeren Ansprüche an
Eleganz, die dem Kom-
fort einer reicheren Le-
bensführung entspre-
chen, werden sich also
vor allem in der größeren
Kostbarkeit der Stoffe
ausdrücken ; die Grund-
linien der Formgebung
werden dieselben blei-
ben. Dazu kommt aber

PROFESSOR PAUL LANG-STUTTGART. FENSTER IM GARDEROBE-RAUM

noch ein zweiter Haupt-
punkt : es ist die Ent-
lastung des Schlafzim-
mers durch die Erweite-
rung in mehrere Räume.
Das Schlafzimmer dient
ja außer seinem Haupt-
zweck, der Ruhe, auch
der Toilette. Hier setzt
sich nun neuerdings der
Brauch durch, daß nach
Möglichkeit sämtliche
Toiletten-Verrichtungen
aus dem Schlafzimmer
verwiesen und in beson-
dere Räume verlegt wer-
den. Das Schlafzimmer
erweitert sich zu einer
Raumgrupppe: nach
dem gleichen Gesetz,
wonach mit der fort-
schreitenden Kultur die
Räume des Wohnhauses
sich fortwährend teilen
und aus den einzelnen
Funktionen eines Rau-
mes neue, selbständige
Räume herausgebildet
werden. Zunächst wird
die gröbere Toilette
aus dem Schlafzimmer
entfernt. Der gesamte
 
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