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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 23.1912

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Lang-Danoli, Hugo: Etwas vom Kunsthandwerk
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https://doi.org/10.11588/diglit.7710#0452
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INNEN-DEKORATION

ARCH. CUTTAT-ST. GALLEN U. HUWVLER-ZÜR1CH. HAUPTANSICHT DES NEUEN AUSSTELLUNOSHAUSES J. KELLER—ZÜRICH

und mißgünstig angesehen,
gewinnt die Kunst, in ihren
Gestaltungen milder, freund-
licher, reicher geworden, im-
mer mehr an Boden. Der
Kaufmann erkennt ihre Nütz-
lichkeit, denn auch der Ab-
nehmer ist inzwischen so-
weit herangereift, daß er sie
verlangt. Seine Ansprüche
nehmen im selben Maße
wie seine Kultur zu. Nicht
für den »Snob« und reiche
Parvenüs wurde die Kunst
auch in früheren Perioden
geschaffen, sondern für die
Kreise, die Kunst und Kunst-
gewerbe benötigten und
auch zu schätzen wußten.
Um die Erzielung hochwer-
tigster Schöpfungen han-
delt es sich, die mit Auf-
wand von Zeit, Empfindung,
freudiger Arbeit hergestellt
sind; immer wird hier der
Antrieb »von oben herein«
erfolgen, immer die wahr-
haft lebendige Kunstschöp-

J

EINOANCSPORTAL D. AUSSTELLUNGSHAUSES J. KELLER-ZÜRICH

fung die geschmackliche
Produktion beeinflussen und
nicht oder wenig umgekehrt.
Keine »Sackgasse aristokra-
tischer Exklusivität«,sondern
eine Elite des Kunsthand-
werks an der S p i t z e der Ge-
schmacksproduktion wollen
wir! Wir können auch f es t
darauf vertrauen, daß der
starke architektonische
Formwille unserer Zeit,
mag er auch vielleicht eine
Zeitlang etwas in den Hinter-
grund gedrängt erscheinen,
und mancher Fehlgriff vor-
kommen, — nicht wieder
verloren geht, sondern als
starke Grund-Kraft
in Verbindung mit dem zu
neuem Materialempfin-
den herangereiften Hand-
werk seine harmonisch
ordnende Energie darin
betätigt, ausdrucksvolle
Kunstschöpfungen von
dauerndem Wert hervor-
zubringen. — LANG-DANOLI.
 
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