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INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT CHR. MUSEL —MAINZ
LANDHAUS-ENTWURF. GARTENSEITE
der Massen und die lebendige Gestaltung der Einzel-
heiten. Es sind nicht Villen im gewöhnlichen Sinn wie
wir sie zu Dutzenden in unseren Vorstädten sehen, auf-
geputzte, herausgeschminkte Baukästen unpersönlicher
Art, sondern jedes dieser Landhäuser hat seine ganz be-
stimmte Physiognomie, hat seinen Persönlichkeitwert, der
nur allein geeignet ist, das Haus zum Heim zu machen.
Unter diesen langen Dächern, in diesen vornehmen und
doch so behaglichen Stuben wohnt deutsches Gemüt.
Wir können uns die Museischen Villen nicht im glüh-
heißen Süden, noch im kühlen Norden denken, selbst im
Osten unseres eigenen Vaterlandes würden sie fremd
erscheinen. Nur in Westdeutschland sind sie denkbar.
In der mittelrheinischen Landschaft, deren heiteres Wesen
sie verkörpern, müssen sie stehn. Frei und ungebunden
müssen sie sich der umgebenden Natur in Material und
Aufbau anpassen. Mit Recht hat der Künstler für den
Bau solches Material vorgesehen, das diese Landschaft
selbst bietet. So findet z. B. nicht nur für die Dächer,
sondern auch für die Giebel usw. vorzugsweise der rhei-
nische Schiefer Verwendung. Das bedingt natürlich
wieder eine besondere Formengebung der Putzflächen
wie überhaupt der ganzen Hausarchitektur. Von äußerem
Schmuck macht Musel nur sparsam Gebrauch und auch
nur, wo es zur Belebung der Flächen unbedingt geboten
scheint. Auf alles Beiwerk, das sich nicht aus der Natur
des Ganzen ergibt, wird verständigerweise verzichtet und
der ganze Aufbau einzig und allein aus dem Grundriß
hergeleitet, sodaß er immer klar und selbstverständlich
erscheint. — Betrachten wir nun die einzelnen Entwürfe
INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT CHR. MUSEL —MAINZ
LANDHAUS-ENTWURF. GARTENSEITE
der Massen und die lebendige Gestaltung der Einzel-
heiten. Es sind nicht Villen im gewöhnlichen Sinn wie
wir sie zu Dutzenden in unseren Vorstädten sehen, auf-
geputzte, herausgeschminkte Baukästen unpersönlicher
Art, sondern jedes dieser Landhäuser hat seine ganz be-
stimmte Physiognomie, hat seinen Persönlichkeitwert, der
nur allein geeignet ist, das Haus zum Heim zu machen.
Unter diesen langen Dächern, in diesen vornehmen und
doch so behaglichen Stuben wohnt deutsches Gemüt.
Wir können uns die Museischen Villen nicht im glüh-
heißen Süden, noch im kühlen Norden denken, selbst im
Osten unseres eigenen Vaterlandes würden sie fremd
erscheinen. Nur in Westdeutschland sind sie denkbar.
In der mittelrheinischen Landschaft, deren heiteres Wesen
sie verkörpern, müssen sie stehn. Frei und ungebunden
müssen sie sich der umgebenden Natur in Material und
Aufbau anpassen. Mit Recht hat der Künstler für den
Bau solches Material vorgesehen, das diese Landschaft
selbst bietet. So findet z. B. nicht nur für die Dächer,
sondern auch für die Giebel usw. vorzugsweise der rhei-
nische Schiefer Verwendung. Das bedingt natürlich
wieder eine besondere Formengebung der Putzflächen
wie überhaupt der ganzen Hausarchitektur. Von äußerem
Schmuck macht Musel nur sparsam Gebrauch und auch
nur, wo es zur Belebung der Flächen unbedingt geboten
scheint. Auf alles Beiwerk, das sich nicht aus der Natur
des Ganzen ergibt, wird verständigerweise verzichtet und
der ganze Aufbau einzig und allein aus dem Grundriß
hergeleitet, sodaß er immer klar und selbstverständlich
erscheint. — Betrachten wir nun die einzelnen Entwürfe