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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 28.1917

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Baur, Albert: Künstlerische Kontor-Ausstattung: zu den Arbeiten von Architekt Emil Bercher - Basel
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https://doi.org/10.11588/diglit.10024#0361
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INNEN-DEKORATION

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ZIGARRENSCHRANK IN EINEM DIREKTIONSBQRO. POL. KIRSCHBAUMHOLZ

erscheinen lassen. Die Schnitzerei lehnt
sich an jene kräftigen erhabenen Orna-
mente an, die zu Ausgang des achtzehn-
ten Jahrhunderts in verschiedenen Gegen-
den Deutschlands volkstümlich waren und
auf einer vortrefflichen Überlieferung be-
ruhten, welcher alle aus dem Ausland be-
zogenen Kunststile nicht hatten Herr wer-
den können. Ähnliche Zierstücke weisen
einige kleine Möbel auf, die auf der
Schweizer Mustermesse, welche vergan-
genen April in Basel stattfand, den Stand
eines Weinhändlers schmückten. Auch sie
weisen jenen würdigen Ernst auf, der die
Ausstattung geschäftlicher Räume so gut
kleidet; in Wohnräumen und einem ele-
ganten Kaffeehaus, das Emil Bercher vor
kurzem in Basel fertiggestellt hat, herrscht
eine leichtere und lebensfreudigere Kunst.

* dr. albert baur.

Einen Gegenstand, der aus technischen Grün-
den so sein müßte, wie er ist, gibt es nicht.
Zu welchem Zwecke er auch dienen möge, in
seiner Form bleibt stets ein freier Spielraum von
gleich gut dienlichen Varianten bestehen, unter
denen nun, nach anderen Prinzipien, enger ge-
wählt werden kann. Und eines dieser anderen
Prinzipien ist eben die Schönheit seiner Gestalt.

* eberhard zschimmer.

Kunstformen schaffen, ist doch noch etwas an-
deres als Wissenschaften begründen und
Hochöfen bauen. Dazu gehört eine geheimnis-
volle seelische Kraft, für die es keine erlernbaren
Vorbilder gibt......... Friedrich Naumann.

filierten Füßen der Stühle und
Tische. Das Ecksofa ist mit
grünem Leder gepolstert. Be-
wegtes Ornament und ein leb-
haftes Farbenspiel als Gegen-
wirkung der beherrschten Ruhe
an den Wänden und in den
Möbeln bringt der orientalische
Knüpfteppich in die wohlbe-
rechnete Komposition. — Die
anderen Kontor-Einrichtungen
sind für eine Importfirma in ein
Miethaus im Stadtzentrum ein-
gebaut worden. Was hier be-
sonders in die Augen fällt, ist
die überraschende Wirkung
geschickt geordneter Farben-
klänge. Man betritt zuerst ei-
nen hellen Vorraum mit we-
nigen scharfroten Lackmöbeln,
welche das Direktionszimmer
mit seinen kühlblauen Unitape-
ten und dem reichgeschnitzten
Mobiliar um so vornehmerer

ARCHITEKT EMIL BERCHER-BASEL. KOMMODE IM DIREKTIONSBQRO. MAHAGONIHOLZ
 
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