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Koch, Alexander: Die Entwicklung des deutschen Wohnbaues
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0020
glückender als die Bereitlchaft, mit der fich allerorten zum neuen »Denken«
der neue Ausdruck gefeilt. Eine Fülle von Einfällen und Formen fprießt auf,
die Infpiration des Einen entzündet (ich am Werk des Andern. Man fieht: die
geftaltenden Fähigkeiten warten immer nur auf das Stichwort, um (ich alsbald
aufs reichfte zu entfalten. Und immer baut fich doch das Neue finnvoll auf
das Alte auf: es fchiebt es nicht beifeite, fondern es reicht ihm die Hand.
Zu diefer erfreulichen Entwicklung im Geiftigen ftehen leider die äußeren
Hemmungen, unter denen unfer Wohnungsbau immer noch leidet, in (chroffem
Gegenfa^. Bei aller Bereitichaft unferer Bau- und Wohnungskünftler ftöhnen
wir unter einer Wohnungsnot, die die fchlimmlten Schädigungen im Gefolge hat,
Schädigungen gefundheitlicher, fittlicher und ökonomifcher Art. Es ift dringend
zu wünfchen, daß die Ein(chränkungen, die den Wohnungsbau und alle daran
beteiligten Gewerbe lähmen, baldigft auf volkswirtlchaftlich gefunde Weife zum
Verfchwinden gebracht werden. Nicht nur die Architekten, auch die Induftrie
und alle Gewerbetreibenden, fowie die endlofe Schar der Wohnungsfucher
hoffen diefem Augenblick entgegen. Das Bauen und die Pflege des Heims
zählen zu den wicht ig ften Tätigkeiten eines Volkes, jede neu entfliehende Bau-
löfung bedeutet ein geiftesgefchichtliches Vorwärts, jede neuentftehende, gute
Wohnung ift ein kultureller Gewinn, ein Plus an höherer Lebensform, ja an
Kraft und Leiftung. Glücklicherweife mehren fich die günftigen Anzeichen
neuerdings von Tag zu Tag. Es kann erwartet werden, daß die Belebung der
Bautätigkeit nicht mehr lange auf fich warten läßt, und daß fie in jeder,
nicht zulegt auch in künftlerifcher Hinficht reiche Früchte bringen wird.
ALEXANDER KOCH
der neue Ausdruck gefeilt. Eine Fülle von Einfällen und Formen fprießt auf,
die Infpiration des Einen entzündet (ich am Werk des Andern. Man fieht: die
geftaltenden Fähigkeiten warten immer nur auf das Stichwort, um (ich alsbald
aufs reichfte zu entfalten. Und immer baut fich doch das Neue finnvoll auf
das Alte auf: es fchiebt es nicht beifeite, fondern es reicht ihm die Hand.
Zu diefer erfreulichen Entwicklung im Geiftigen ftehen leider die äußeren
Hemmungen, unter denen unfer Wohnungsbau immer noch leidet, in (chroffem
Gegenfa^. Bei aller Bereitichaft unferer Bau- und Wohnungskünftler ftöhnen
wir unter einer Wohnungsnot, die die fchlimmlten Schädigungen im Gefolge hat,
Schädigungen gefundheitlicher, fittlicher und ökonomifcher Art. Es ift dringend
zu wünfchen, daß die Ein(chränkungen, die den Wohnungsbau und alle daran
beteiligten Gewerbe lähmen, baldigft auf volkswirtlchaftlich gefunde Weife zum
Verfchwinden gebracht werden. Nicht nur die Architekten, auch die Induftrie
und alle Gewerbetreibenden, fowie die endlofe Schar der Wohnungsfucher
hoffen diefem Augenblick entgegen. Das Bauen und die Pflege des Heims
zählen zu den wicht ig ften Tätigkeiten eines Volkes, jede neu entfliehende Bau-
löfung bedeutet ein geiftesgefchichtliches Vorwärts, jede neuentftehende, gute
Wohnung ift ein kultureller Gewinn, ein Plus an höherer Lebensform, ja an
Kraft und Leiftung. Glücklicherweife mehren fich die günftigen Anzeichen
neuerdings von Tag zu Tag. Es kann erwartet werden, daß die Belebung der
Bautätigkeit nicht mehr lange auf fich warten läßt, und daß fie in jeder,
nicht zulegt auch in künftlerifcher Hinficht reiche Früchte bringen wird.
ALEXANDER KOCH