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Lang, Hugo: Alt oder Neu
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10703#0413
INNEN-DEKORATION
393
ARCHITEKT PAUL LÄSZLÖ-STUTTGART DECKEN-BELEUCHTUNG IM HERRENZIMMER
ALT ODER NEU? Es gibt heute Menschen, In der französischen Kunstzeitschrift »Art et
l\. die das Alte schätzen, und Menschen, die Industrie« berichtet ein Mitarbeiter über ein Inter-
das Neue lieben. Wer könnte den Einen oder view mit dem Leiter eines großen Einrichtungs-
den Andern einen Vor- hauses in Paris, der sagt:
wurf machen, den Einen hmh^^^^hhhh^h »Wirhalten großeMengen
oder den Andern ernst- I von Metallmöbeln vor-
lich böse sein? . In einer rätig. Was ist zu machen?
amerikanischen Fachzeit- Man verlangt sie heute
schrift schreibt ein Alter- allgemein!« (»Que vou-
tums-Liebhaber: »Ich lez vous? Tout le monde
nehme meinen Hut ab vor en veut maintenant!«) .
dem Antiquitäten-Samm- »DieEinstellungderMajo-
ler. Währenddem Europa rität der großen Tageszei-
sich abmüht, Handel, Ge- tungen wendete sich wie
schäft, Geschmack zu er- eine Wetterfahne. Das
neuern, und einen »neuen Publikum entschied sich
Stil« zu lanzieren, der dahin: die Entwicklung
künstlich,ohneRhythmus, — *r*gr- . — des Metallmöbels mit
Vernunft oder Gefühl ist, " Sympathie zu beobach-
kann man uns in Amerika ten. Die Besucher der
beglückwünschen zu dem modernen Raum-Ausstel-
Erwachen unseres hingen spötteln und wit-
Sinnes für die Dinge, zeln nichtmehr, sichtlich
die alt sind.« . Der Mann interessiert betrachten sie
schwärmt für »Georgian« jetzt die neuen Dinge
und »Colonial«-Stil-Ein- und stimmen ihnen zu.« .
richtungen. Es lassen sich So verschieden sind
mit diesen Stilmöbeln und heute die Ansichten. —
»Antiquitäten« in der Tat Es war wohl immer so;
zur Zeit in Amerika gute aber in früheren Zeiten
Geschäfte machen, weil \ fiM^HHBB^H wurde man sich der beste-
es auch dort noch viele henden Polaritäten nicht
gibt, die »das Alte« lieben. paul läszlö. Wandlampe. Ausführung: hasis&hahn so sehr bewußt. . h.l.
1930.X. 3.
393
ARCHITEKT PAUL LÄSZLÖ-STUTTGART DECKEN-BELEUCHTUNG IM HERRENZIMMER
ALT ODER NEU? Es gibt heute Menschen, In der französischen Kunstzeitschrift »Art et
l\. die das Alte schätzen, und Menschen, die Industrie« berichtet ein Mitarbeiter über ein Inter-
das Neue lieben. Wer könnte den Einen oder view mit dem Leiter eines großen Einrichtungs-
den Andern einen Vor- hauses in Paris, der sagt:
wurf machen, den Einen hmh^^^^hhhh^h »Wirhalten großeMengen
oder den Andern ernst- I von Metallmöbeln vor-
lich böse sein? . In einer rätig. Was ist zu machen?
amerikanischen Fachzeit- Man verlangt sie heute
schrift schreibt ein Alter- allgemein!« (»Que vou-
tums-Liebhaber: »Ich lez vous? Tout le monde
nehme meinen Hut ab vor en veut maintenant!«) .
dem Antiquitäten-Samm- »DieEinstellungderMajo-
ler. Währenddem Europa rität der großen Tageszei-
sich abmüht, Handel, Ge- tungen wendete sich wie
schäft, Geschmack zu er- eine Wetterfahne. Das
neuern, und einen »neuen Publikum entschied sich
Stil« zu lanzieren, der dahin: die Entwicklung
künstlich,ohneRhythmus, — *r*gr- . — des Metallmöbels mit
Vernunft oder Gefühl ist, " Sympathie zu beobach-
kann man uns in Amerika ten. Die Besucher der
beglückwünschen zu dem modernen Raum-Ausstel-
Erwachen unseres hingen spötteln und wit-
Sinnes für die Dinge, zeln nichtmehr, sichtlich
die alt sind.« . Der Mann interessiert betrachten sie
schwärmt für »Georgian« jetzt die neuen Dinge
und »Colonial«-Stil-Ein- und stimmen ihnen zu.« .
richtungen. Es lassen sich So verschieden sind
mit diesen Stilmöbeln und heute die Ansichten. —
»Antiquitäten« in der Tat Es war wohl immer so;
zur Zeit in Amerika gute aber in früheren Zeiten
Geschäfte machen, weil \ fiM^HHBB^H wurde man sich der beste-
es auch dort noch viele henden Polaritäten nicht
gibt, die »das Alte« lieben. paul läszlö. Wandlampe. Ausführung: hasis&hahn so sehr bewußt. . h.l.
1930.X. 3.