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Behne, Adolf: Eine Villa in Süddeutschland
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10796#0128
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INNEN-DEKORATION
PROF. F. A. BREUHAUS — BERLIN »SÜDANSICHT« TERRASSENMAUER: MUSCHELKALK-BRUCHSTEIN
Muschelkalk sind die Öffnungen der Fenster und der
Eckloggien mathematisch eingeschnitten, und die
Geometrie der Form wird nirgends vertuscht.
Indem das oberste Geschoß allseitig zurücktritt,
entsteht vor seinen Fenstern eine geräumige Terrasse.
Auf dem obersten, flach gedeckten Geschoß, wieder
eine Terrasse, die gewiß einen großen freien Ausblick
in die Täler und Fernen gibt. Einfache ungekünstelte
Gitter um beide Terrassen geben dem Hause den
leichten Ausklang.
Um so gewichtiger ist das repräsentative Erdge-
schoß. Eine breit ausladende Treppe mit flachen Stufen
durchbricht von Süden her die oberste Terrassen-
mauer und führt über einen Vorplatz auf den Winter-
garten, der sich dem Erdgeschoß als mächtiger glä-
serner Raum unter einem kräftigen Kranzgesims
in breitgespannter Rundung vorlegt. Seine Kristall-
glas-Scheiben, in Bronze gefaßt, sind versenkbar.
Steile dunkle Pyramiden von Lebensbäumen flan-
kieren eindrucksvoll die Front.
Der Wintergarten nun ist im Organismus des Hau-
ses die südliche Schmalseite der großen Wohnhalle
(Abb. S. 119 ff.), die als eigentlicher Zentralraum des
Hauses die Mittelachse ausmacht. Ein offener Feuer-
platz sucht dem mächtigen und im Material kühlen
Räume den wohnlichen Mittelpunkt zu geben. Doch
scheint mir dieser saalartige Raum mit gewölbter
Decke (indirekte Beleuchtung), mit einem sehr präch-
tigen, zügig gemusterten Steinboden in Onyx rouge
oriental durch diesen Kaminplatz, der doch wieder
recht intim wirken will, nicht ganz gezwungen, und
es will mir scheinen, als ob gerade hier die Möblie-
rung, zu sehr den Wänden folgend, leicht ins Bürger-
liche geraten sei, das sonst dem Bau nicht anhaftet. -
INNEN-DEKORATION
PROF. F. A. BREUHAUS — BERLIN »SÜDANSICHT« TERRASSENMAUER: MUSCHELKALK-BRUCHSTEIN
Muschelkalk sind die Öffnungen der Fenster und der
Eckloggien mathematisch eingeschnitten, und die
Geometrie der Form wird nirgends vertuscht.
Indem das oberste Geschoß allseitig zurücktritt,
entsteht vor seinen Fenstern eine geräumige Terrasse.
Auf dem obersten, flach gedeckten Geschoß, wieder
eine Terrasse, die gewiß einen großen freien Ausblick
in die Täler und Fernen gibt. Einfache ungekünstelte
Gitter um beide Terrassen geben dem Hause den
leichten Ausklang.
Um so gewichtiger ist das repräsentative Erdge-
schoß. Eine breit ausladende Treppe mit flachen Stufen
durchbricht von Süden her die oberste Terrassen-
mauer und führt über einen Vorplatz auf den Winter-
garten, der sich dem Erdgeschoß als mächtiger glä-
serner Raum unter einem kräftigen Kranzgesims
in breitgespannter Rundung vorlegt. Seine Kristall-
glas-Scheiben, in Bronze gefaßt, sind versenkbar.
Steile dunkle Pyramiden von Lebensbäumen flan-
kieren eindrucksvoll die Front.
Der Wintergarten nun ist im Organismus des Hau-
ses die südliche Schmalseite der großen Wohnhalle
(Abb. S. 119 ff.), die als eigentlicher Zentralraum des
Hauses die Mittelachse ausmacht. Ein offener Feuer-
platz sucht dem mächtigen und im Material kühlen
Räume den wohnlichen Mittelpunkt zu geben. Doch
scheint mir dieser saalartige Raum mit gewölbter
Decke (indirekte Beleuchtung), mit einem sehr präch-
tigen, zügig gemusterten Steinboden in Onyx rouge
oriental durch diesen Kaminplatz, der doch wieder
recht intim wirken will, nicht ganz gezwungen, und
es will mir scheinen, als ob gerade hier die Möblie-
rung, zu sehr den Wänden folgend, leicht ins Bürger-
liche geraten sei, das sonst dem Bau nicht anhaftet. -