408
INNEN-DEKORATION
PROFESSOR REINHOLD STOTZ »POLSTERSESSEL« MIT GEMUSTERTEM BEZUG
per, der Höchstleistungen her-
geben muß. Er rückt vorerst
noch vom übrigen Möbel ab, das
von ihm aus gesehen werden
will. Man hat nicht umsonst dem
Stuhl eigene Ausstellungen und
eigene Schriften gewidmet. Sol-
che Arbeit ist der Beweis, wie
nahe wir daran sind, unserer Zeit
ein Gesicht, ein ausgeglichenes
Gesicht, eine in sich geschlossene
Form, kurz: einen Stil zu geben.
★
ES GIBT MÖBEL, die den Be-
wohner mit »Sie« anreden,
und es gibt andre, die »Du« zu
ihm sagen. Die ersteren nehmen
den Bewohner höflich und gleich-
gültig als Glied der »Gesellschaft«,
die andern begegnen ihm als
einem befreundeten und einmali-
gen Menschen, der Glied einer
Lebensgemeinschaft, des Volkes,
ist. Die einen tun Dienst mit der
Miene eines Angestellten, der
nach Tarif und Stundenzahl ar-
beitet, die andern sind fröhliche
Hausgenossen, die sich mit ihrem
ganzen Wesen einsetzen. — w. M.
denz der Exaktheit!).
DerZweck redetdeutlich.
Aber seine Notwendig-
keit wird gebändigt in
schöne Proportion. Diese
Proportion kann das bil-
ligste mit dem teuersten
Möbelstück gemeinsam
haben, wie die große Li-
nie der Kleidung in Kon-
fektion und Maßarbeit
die gleiche ist: gemein-
sames Formgefühl aber
verrät den neuen Stil,
den gemeinsamen Geist
eines Volkes und der
sich einigenden Genera-
tionen.
Und was ist aus dem
Biedermeierohrstuhl ge-
worden? Auch der neue
Stuhl kommt der Ent-
spannung des überbe-
wegten Körpers entge-
gen. Er ist »das« Pro-
blem der neuen Wohn-
form. Ob Stahl oder Pol-
ster: er dient dem Kör-
• w
PROFESSOR R. STOTZ-BARMEN »ARMLEHNSTUHL« AHORN, POLSTER MIT WOLLR1PS-BEZÜGF.N
INNEN-DEKORATION
PROFESSOR REINHOLD STOTZ »POLSTERSESSEL« MIT GEMUSTERTEM BEZUG
per, der Höchstleistungen her-
geben muß. Er rückt vorerst
noch vom übrigen Möbel ab, das
von ihm aus gesehen werden
will. Man hat nicht umsonst dem
Stuhl eigene Ausstellungen und
eigene Schriften gewidmet. Sol-
che Arbeit ist der Beweis, wie
nahe wir daran sind, unserer Zeit
ein Gesicht, ein ausgeglichenes
Gesicht, eine in sich geschlossene
Form, kurz: einen Stil zu geben.
★
ES GIBT MÖBEL, die den Be-
wohner mit »Sie« anreden,
und es gibt andre, die »Du« zu
ihm sagen. Die ersteren nehmen
den Bewohner höflich und gleich-
gültig als Glied der »Gesellschaft«,
die andern begegnen ihm als
einem befreundeten und einmali-
gen Menschen, der Glied einer
Lebensgemeinschaft, des Volkes,
ist. Die einen tun Dienst mit der
Miene eines Angestellten, der
nach Tarif und Stundenzahl ar-
beitet, die andern sind fröhliche
Hausgenossen, die sich mit ihrem
ganzen Wesen einsetzen. — w. M.
denz der Exaktheit!).
DerZweck redetdeutlich.
Aber seine Notwendig-
keit wird gebändigt in
schöne Proportion. Diese
Proportion kann das bil-
ligste mit dem teuersten
Möbelstück gemeinsam
haben, wie die große Li-
nie der Kleidung in Kon-
fektion und Maßarbeit
die gleiche ist: gemein-
sames Formgefühl aber
verrät den neuen Stil,
den gemeinsamen Geist
eines Volkes und der
sich einigenden Genera-
tionen.
Und was ist aus dem
Biedermeierohrstuhl ge-
worden? Auch der neue
Stuhl kommt der Ent-
spannung des überbe-
wegten Körpers entge-
gen. Er ist »das« Pro-
blem der neuen Wohn-
form. Ob Stahl oder Pol-
ster: er dient dem Kör-
• w
PROFESSOR R. STOTZ-BARMEN »ARMLEHNSTUHL« AHORN, POLSTER MIT WOLLR1PS-BEZÜGF.N