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Ein Landhaus und eine Stadtwohnung
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0153
INNEN-DEKORATION 141
ARCHITEKT OSKAR RIEDEL »GASTZIMMER« ESCHE, BODEN: HELLGRÜN, BEZÜGE: BRAUN
EIN LANDHAUS UND EINE STADTWOHNUNG
Die beiden Aufgaben, die der sudetendeutsche Ar- Leichtigkeit mit allem möglichen Behagen verbinden
chitekt Oskar Riedel (Troppau) hier bearbeitet kann. Kennzeichnend ist dafür schon der Ausschnitt
hat, stehen unter sehr verschiedenen Bedingungen. aus der Diele (Abb. S. 140). Dunkles Holzwerk (Rio-
Es handelt sich im einen Fall um den Innenausbau Palisander) und heller Wandputz, schmiegsame Kur-
eines Landhauses in den Beskiden, im andern um die ven und klare Geraden haben hier reizvolle Begeg-
Stadtwohnung eines Großindustriellen. Eben infolge nungen. In den Winkel zwischen Treppe und Tür
dieser Verschiedenheit der Bedingungen zeigen aber ist mit dem Sitzplatz eine anmutige Szene häuslichen
die Lösungen besonders klar den Reichtum an For- Behagens eingefügt. Gute Gewebe (Teppiche, Bezug-
men, die anpassungsfähige und stets überzeugende stoff) beleben das Bild, edle schwingende Linien
Gestaltungskraft, über die der Architekt verfügt. treten am Treppengeländer, an der rundausspringen-
Die reizvollen Behelfe bei Raumenge liegen ihm den Steinstufe, an der Holzverkleidung des Mauer-
ebenso gut wie die festlichen Entfaltungen bei weiten abschnittes hervor. Leicht und sommerlich heiter
Räumen. Elastisch und dienend ist die geistige Grund- gibt sich das Gastzimmer (Abb. oben) in heller Esche
einstellung. Sie läßt sich vorbehaltlos auf alle be- mit teils braunen, teils geblümten Polsterbezügen
dingenden Tatsachen der Arbeit ein und sieht ihr und einem glasbelegten Frisiertisch vor einem großen,
Ziel darin, unter jedweder Bedingung ein Höchstmaß leichtgefaßten Wandspiegel. Der Boden ist mit hell-
an guter Wohnform zu verwirklichen. grünem Gummi belegt. - Denselben Geist, nur in
Das Landhaus in den Beskiden, dem Witko- füllenderen Formen und Farben, zeigt das Schlaf-
witzer Eisenwerksdirektor Prof. E. K. gehörig, zeigt, und Arbeitszimmer der Hausfrau (Abb. S. 144).
wie anregend sich gelegentliche Raumenge behan- Hier wurde eine den Erker abschließende Wand her-
dein läßt, ebenso, wie hübsch sich eine ländliche ausgenommen und damit ein größer ausschwingen-
ARCHITEKT OSKAR RIEDEL »GASTZIMMER« ESCHE, BODEN: HELLGRÜN, BEZÜGE: BRAUN
EIN LANDHAUS UND EINE STADTWOHNUNG
Die beiden Aufgaben, die der sudetendeutsche Ar- Leichtigkeit mit allem möglichen Behagen verbinden
chitekt Oskar Riedel (Troppau) hier bearbeitet kann. Kennzeichnend ist dafür schon der Ausschnitt
hat, stehen unter sehr verschiedenen Bedingungen. aus der Diele (Abb. S. 140). Dunkles Holzwerk (Rio-
Es handelt sich im einen Fall um den Innenausbau Palisander) und heller Wandputz, schmiegsame Kur-
eines Landhauses in den Beskiden, im andern um die ven und klare Geraden haben hier reizvolle Begeg-
Stadtwohnung eines Großindustriellen. Eben infolge nungen. In den Winkel zwischen Treppe und Tür
dieser Verschiedenheit der Bedingungen zeigen aber ist mit dem Sitzplatz eine anmutige Szene häuslichen
die Lösungen besonders klar den Reichtum an For- Behagens eingefügt. Gute Gewebe (Teppiche, Bezug-
men, die anpassungsfähige und stets überzeugende stoff) beleben das Bild, edle schwingende Linien
Gestaltungskraft, über die der Architekt verfügt. treten am Treppengeländer, an der rundausspringen-
Die reizvollen Behelfe bei Raumenge liegen ihm den Steinstufe, an der Holzverkleidung des Mauer-
ebenso gut wie die festlichen Entfaltungen bei weiten abschnittes hervor. Leicht und sommerlich heiter
Räumen. Elastisch und dienend ist die geistige Grund- gibt sich das Gastzimmer (Abb. oben) in heller Esche
einstellung. Sie läßt sich vorbehaltlos auf alle be- mit teils braunen, teils geblümten Polsterbezügen
dingenden Tatsachen der Arbeit ein und sieht ihr und einem glasbelegten Frisiertisch vor einem großen,
Ziel darin, unter jedweder Bedingung ein Höchstmaß leichtgefaßten Wandspiegel. Der Boden ist mit hell-
an guter Wohnform zu verwirklichen. grünem Gummi belegt. - Denselben Geist, nur in
Das Landhaus in den Beskiden, dem Witko- füllenderen Formen und Farben, zeigt das Schlaf-
witzer Eisenwerksdirektor Prof. E. K. gehörig, zeigt, und Arbeitszimmer der Hausfrau (Abb. S. 144).
wie anregend sich gelegentliche Raumenge behan- Hier wurde eine den Erker abschließende Wand her-
dein läßt, ebenso, wie hübsch sich eine ländliche ausgenommen und damit ein größer ausschwingen-