DOI article:
Michel, Wilhelm: Freude am Alten, Freude am Neuen
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0298
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INNEN-DEKORATION
»wohnzimmer-ecke« entw. russell-london
zebranotäfelung, möbel: kirschbaumholz
bezüge: blau, teppich: altrosa-hellblau
In beiden Richtungen ist Schönheit
möglich. In beiden Richtungen laufen
Wege, die für eine ständige Förderung
und Höherhebung unsrer Wohnkultur
bedeutsam sein können. Daß sie ein
Recht haben, nebeneinander herzulau-
fen, wird jedem einleuchten, der be-
denkt, daß jede Zeit zwischen eine Ver-
gangenheit und eine Zukunft, zwischen
grübelndes Verweilen und frisches Vor-
wärts, zwischen die seelenhafte und die
willensmäßige Weltbeziehung gestellt
ist. Das gilt in besonderem Grade für
unsre Gegenwart. Sie stellt ungewöhn-
liche Anforderungen an die Aktivität
des Menschen und befördert daher die
Ausbreitung jenes zweiten Typs, der
jeder Sentimentalität den Krieg erklärt,
also den Typ des Ingenieurs, des überall
gestalterisch zugreifenden Tat-
menschen. Aber sie läßt auch in
vielen Geistern die Richtung zur
tieferen Anknüpfung wieder er-
stehen, zur seelengetragenen Welt-
begegnung, die eben doch mehr
mit den Wurzelregionen unsres
menschlichen und nationalen Le-
bens zu tun hat. Die eine Men-
schenart prägt das Denken und
Wollen, die andre mehr das Träu-
men und das Gewissen aus; und
wie diese beiden Regionen im ge-
sunden Menschen verbunden sind,
um sich gegenseitig zu ergänzen,
so sind sie einander auch im Ge-
samtgefüge der Kultur zugeord-
net und sollen sich aussprechen
in allen kulturell gestaltenden
Handgriffen. - Wilhelm michel
unten »arbeitszimmer« eichenholz
bezüge: hellkupfer, vorhange: braun-
weiss, teppich: dunkelbraun-creme
INNEN-DEKORATION
»wohnzimmer-ecke« entw. russell-london
zebranotäfelung, möbel: kirschbaumholz
bezüge: blau, teppich: altrosa-hellblau
In beiden Richtungen ist Schönheit
möglich. In beiden Richtungen laufen
Wege, die für eine ständige Förderung
und Höherhebung unsrer Wohnkultur
bedeutsam sein können. Daß sie ein
Recht haben, nebeneinander herzulau-
fen, wird jedem einleuchten, der be-
denkt, daß jede Zeit zwischen eine Ver-
gangenheit und eine Zukunft, zwischen
grübelndes Verweilen und frisches Vor-
wärts, zwischen die seelenhafte und die
willensmäßige Weltbeziehung gestellt
ist. Das gilt in besonderem Grade für
unsre Gegenwart. Sie stellt ungewöhn-
liche Anforderungen an die Aktivität
des Menschen und befördert daher die
Ausbreitung jenes zweiten Typs, der
jeder Sentimentalität den Krieg erklärt,
also den Typ des Ingenieurs, des überall
gestalterisch zugreifenden Tat-
menschen. Aber sie läßt auch in
vielen Geistern die Richtung zur
tieferen Anknüpfung wieder er-
stehen, zur seelengetragenen Welt-
begegnung, die eben doch mehr
mit den Wurzelregionen unsres
menschlichen und nationalen Le-
bens zu tun hat. Die eine Men-
schenart prägt das Denken und
Wollen, die andre mehr das Träu-
men und das Gewissen aus; und
wie diese beiden Regionen im ge-
sunden Menschen verbunden sind,
um sich gegenseitig zu ergänzen,
so sind sie einander auch im Ge-
samtgefüge der Kultur zugeord-
net und sollen sich aussprechen
in allen kulturell gestaltenden
Handgriffen. - Wilhelm michel
unten »arbeitszimmer« eichenholz
bezüge: hellkupfer, vorhange: braun-
weiss, teppich: dunkelbraun-creme