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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 48.1937

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Michel, Wilhelm: Haus- und Wohnraumgestaltung von Adolf C. Rüdenauer
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https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0338
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(Modell der Fa. Bock & Feil, Marbach) diesem Raum
eine ausgesprochen männliche Atmosphäre. — Aus
einem Damenwohnzimmer stammt die darunter ab-
gebildete Vitrine auf schlanken Stützen mit ge-
kreuzter Stegverbindung. Die Front ist leicht nach
innen geschwungen, die Glasplatten wurden nach
Zeichnung gegossen. Das Schränkchen umfaßt zwei
Schubladen und zwei offene Abstellflächen und ist in
schwarzem, seidemattem Birnbaumholz ausgeführt;
zu den Schubladen wurde weißer Ahorn verwendet,
das Innere ist in weißem mattem Schleiflack gehalten.
Zu einem anderen Damenwohnzimmer gehört der
Schreibschrank (Abb. S. 332), der mit einer Vitrine
zu einem gut proportionierten Ganzen verbunden ist.
Die schöne Maserung des seidematt gehaltenen Bu-
bingaholzes ist wechselreich in Wirkung gesetzt,
das Innere des Sekretärs mit lichtem Bergahorn aus-
gekleidet. - So verschiedenartig diese beiden Damen-
zimmermöbel gehalten sind: gemeinsam ist ihnen
eine Note des Eleganten, ohne daß jedoch die strenge
werkstattgerechte Konstruktion hintangesetzt wäre.

In den folgenden Abbildungen erscheinen Teilan-
sichten von Räumen aus dem Hause B. in Stuttgart.
Der große Bücherschrank und der Arbeitstisch (Abb.
S. 333) sind in mattbehandeltem Makassar-Ebenholz

und weißem Ahorn (im Innern) ausgeführt. Der
Schreibtisch ist von drei Seiten zugänglich und hat
eine funktionell sorgfältig überlegte Inneneinteilung,
zu der u. a. auch besondere Züge für aufrechtstehende
Mappen, zwei Bücherfächer, ein Klappfach für Rauch-
zeug gehören. Die Schreibfläche ist mit Rindleder be-
spannt. Die schmale seitliche Verlängerung des
Schreibtisches ist, unter Berücksichtigung der Sitz-
höhe, für die Bedienung einer hier aufzustellenden
Schreibmaschine gedacht. — Zur gleichen Wohnung
gehört das Damenschlafzimmer, das sich in reinen
straffen Linien mit viel eingebautem, leichtgeglieder-
tem Schrankraum zwischen silberweißen Wänden
entfaltet (Abb. S. 334-340). Den Boden deckt ein
beigefarbener Velours; das Feld des Bettes ist mit
einem Bodenbelag aus pastellrotem Velours gerahmt.
Sämtliche Möbel sind in graubeige Schleiflack mit
grauen Ahorn-Absetzungen gehalten. Dazu kommen
pastellrote Seidenvorhänge und eine Bettdecke aus
hellgrundigem Chintz mit zartfarbigen Ranken. Das
Bett selbst steht auf festem Sockel und ist mit seinen
behütenden Wangenteilen am Kopf- und Fußende
durchaus als massive »Behausung« gefaßt. Links
schließt sich ein Nachtschränkchen, rechts eine
Truhe an, deren vergitterter Unterteil zur Aufbewah-
 
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