DOI Artikel:
Moretti, Bruno: Zu den Arbeiten von Paolo Buffa
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10944#0384
372
INNEN-DEKORATION
häuft wurden, hat sich ein ausgesprochener Ge-
schmack für einfache und vornehme Formen und
wertvolle Werkstoffe durchgesetzt, die mit raffinierter
Präzisions-Technik bearbeitet werden im Gegensatz
zu jener schwungvollen Geste, die für die Arbeiten
italienischer Handwerker typisch ist und früher be-
sonders in den Stilarbeiten (ganz gleich ob Renais-
sance, Barock oder Jugendstil) Gelegenheit fand, Vir-
tuosität glänzen zu lassen, die aber mit den heutigen
grundlegenden und unabänderlichen Anforderungen
der neuen Formen unvereinbar wäre. - Auch in der
farbigen Behandlung ist an Stelle der schweren und
oft aufdringlichen Pracht der bürgerlichen Wohnun-
gen eine Vorliebe für helle und zarte Akkorde getre-
ten, die nur hier und da von lebhaften Farbakzenten
belebt werden. In dieser Behandlungsweise des Ele-
mentes »Farbe« kann man vielleicht ein Wiederauf-
leben alter klassizistischer Neigungen sehen.
Im Sonderfall des Architekten B u f f a kann man die
verschiedenen Reminiszenzen und Einflüsse erken-
nen, die in verschieden hohem Maße zur Bildung
seines im übrigen sehr persönlichen Stiles beitragen.
Wir betonen dies, um dem Einwand eines gewissen
augenscheinlichen Eklektizismus in der Wahl der
Anregungsquellen zu begegnen. Der große Empfangs-
raum mit den Wänden in Pergament und den Türen
INNEN-DEKORATION
häuft wurden, hat sich ein ausgesprochener Ge-
schmack für einfache und vornehme Formen und
wertvolle Werkstoffe durchgesetzt, die mit raffinierter
Präzisions-Technik bearbeitet werden im Gegensatz
zu jener schwungvollen Geste, die für die Arbeiten
italienischer Handwerker typisch ist und früher be-
sonders in den Stilarbeiten (ganz gleich ob Renais-
sance, Barock oder Jugendstil) Gelegenheit fand, Vir-
tuosität glänzen zu lassen, die aber mit den heutigen
grundlegenden und unabänderlichen Anforderungen
der neuen Formen unvereinbar wäre. - Auch in der
farbigen Behandlung ist an Stelle der schweren und
oft aufdringlichen Pracht der bürgerlichen Wohnun-
gen eine Vorliebe für helle und zarte Akkorde getre-
ten, die nur hier und da von lebhaften Farbakzenten
belebt werden. In dieser Behandlungsweise des Ele-
mentes »Farbe« kann man vielleicht ein Wiederauf-
leben alter klassizistischer Neigungen sehen.
Im Sonderfall des Architekten B u f f a kann man die
verschiedenen Reminiszenzen und Einflüsse erken-
nen, die in verschieden hohem Maße zur Bildung
seines im übrigen sehr persönlichen Stiles beitragen.
Wir betonen dies, um dem Einwand eines gewissen
augenscheinlichen Eklektizismus in der Wahl der
Anregungsquellen zu begegnen. Der große Empfangs-
raum mit den Wänden in Pergament und den Türen