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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Erläutendes und Kritisches zur französischen Raumkunst auf der Pariser Weltausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0058
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INNEN-DEKORATION

Foto : Marius Gravot

DJO BOURGEOIS »WOCHENENDHAUS EINES SEGLERS« CREMEFARBENER SCHLEIFLACK, WEISSER GUMMIFUSSBODEN

teppich aus grüngefärbtem Bast. Der Gurtenstuhl
rechts ist praktisch für Sonnenbäder. - Kerami-
sches Material in verschiedenen Arten der Behand-
lung zeigt das Badezimmer von Andre Arbus im
Pavillon der Manufaktur von Sevres. Die Boden-
fliesen sind lichtgelb, die der Ssitenwände rotviolett
mit eingravierter elfenbeinfarbener Zeichnung. Die
rechte Wand schmückt eine Fliesenmalerei nach Ent-
wurf von M. Quelvee (Ausführung: Gaucher &
Prunier). Die Geräte bestehen aus patiniertem Kup-
fer, der Bezug des Ruhebettes aus elfenbeinfarbenem
Atlas. - Zum Landhaus eines Künstlers gehört das
geräumige Maleratelier von Suzanne Guiguichon
(Abb. S. 41). Das Ganze bewegt sich in einfachen
kubischen Formen, zeigt aber Leichtigkeit und An-
mut. Über der Kamin- und Schlaf-Ecke ist ein Bal-
dachin eingezogen, der die Lichtverhältnisse des
Raumes angenehm beeinflußt und zwischen seinen
Metallstützen Ablegeborde trägt. Zu weißgestriche-
nen Wänden stellen sich Möbel aus Natureiche und
rotem Padukholz, rote und blaue Chintzbezüge der
Sessel, ein heller, quadratisch geteilter Steinboden mit
negerbraunem Teppich. Feines fröhliches Farben-

leben trägt der große Fenstervorhang aus Glanzperkai
mit braunen, weißen und roten Batikstreifen. - Ei-
genartige Wege geht Andre Arbus in seinem Kinder-
zimmer (Abb. S. 42). Er dachte an die Kletterlust der
Kinder und hängte ihnen als Spielfeld in halbe Raum-
höhe einen Saturnring, zugänglich durch ein Loch
mittels Strickleiter. Er dachte an den rauhen Um-
gang der Kinder mit Möbeln und machte diese daher
aus strengem Eisen. Er dachte an ein mögliches
Herunterfallen spielender Kinder auf diese Eisen-
möbel und umgab den Saturnring mit einem Netz
(durch das Loch abzustürzen, ist den Kindern offen-
bar polizeilich verboten). - Recht ansprechend ist
das kleine ländliche Eßzimmer von Maurice Cham-
pion (Abb. S. 43) mit behaglichen natureichenen
Möbeln. - An einen Jachtbesitzer, der sich an der
Cöte d'azur vergnügt, dachte Djo Bourgeois bei dem
schiffsmäßig gehaltenen Wohn- und Schlafraum,
dessen Veranda zum Meer hinausblickt (Abb. oben).
Der Raum ist sportlich einfach, doch höchst behag-
lich mit dem Arbeitstisch vorm Fenster und dem in
eine breite Nische gestellten Bett, dessen Fußende
an Seilen hängt, damit der kühne Seefahrer auch am


 
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