INN EN-DEKORATION
249
BELEUCHTUNGS-
KÖRPER: LEICHT-
METALL. - EHTW.
PROF. BREUHAUS
JEDE GESCHICHTLICHE EPOCHE enthält den wird. Hat das menschliche Formen, Sprechen, Bauen
ganzen Menschen; aber sie stellt - als »Zeit« mit vielleicht nur darum eine Geschichte, weil der
einem bestimmten Zeitgeist - immer nur einzelne Mensch zu reich, zu vielfältig ist, um einmal endgül-
Tendenzen des menschlichen Seins in den Vorder- tig das Ganze seines Wesens auszusprechen ? Braucht
grund. Das zeigt sich deutlich in den Denkweisen der er vielleicht den Riesenraum der Zeiten, um alle Mög-
verschiedenen Epochen, am sinnfälligsten in ihrem lichkeiten, die in ihm schlummern, nacheinander zu
Bauen und Wohnen. Die Prägungen des Klassizismus entfalten ? Und ist ihm jenes oft merkwürdig erschei-
sind von einer gefaßten Geistigkeit durchleuchtet, die nende Ungenüge an hochentwickelten Formen und
des Barock zeigen den Menschen in seinen patheti- Lösungen deshalb gegeben, damit immer neue Seiten
sehen, bis zum Weltschmerz gehenden Spannungen; seines Wesens sich herauskehren können? Heute er-
im Biedermeier lebt das verständige, bürgerliche Sich- scheint ihm als Enge, was er gestern als Freiheit und
Bescheiden, im Stil der Gegenwart geht der organisie- Durchbruch in die Weite ins Werk setzte. Und weil
rende Wille an die Führung. All dies sagt jeweils ein ihm dieses stets wieder auftretende Ungenüge inner-
wahres Wort aus der Wirklichkeit des Menschen, wo- lieh bekannt ist als der immer sich erneuernde An-
bei aber stets vieles andere verschwiegen bleibt, das trieb zur Vervollständigung seines eignen Bildes auf
späteren Epochen zum zentralen Bewußtseinsinhalt Erden, schenkt es ihm ewig den Mut zum Augenblick.
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BELEUCHTUNGS-
KÖRPER: LEICHT-
METALL. - EHTW.
PROF. BREUHAUS
JEDE GESCHICHTLICHE EPOCHE enthält den wird. Hat das menschliche Formen, Sprechen, Bauen
ganzen Menschen; aber sie stellt - als »Zeit« mit vielleicht nur darum eine Geschichte, weil der
einem bestimmten Zeitgeist - immer nur einzelne Mensch zu reich, zu vielfältig ist, um einmal endgül-
Tendenzen des menschlichen Seins in den Vorder- tig das Ganze seines Wesens auszusprechen ? Braucht
grund. Das zeigt sich deutlich in den Denkweisen der er vielleicht den Riesenraum der Zeiten, um alle Mög-
verschiedenen Epochen, am sinnfälligsten in ihrem lichkeiten, die in ihm schlummern, nacheinander zu
Bauen und Wohnen. Die Prägungen des Klassizismus entfalten ? Und ist ihm jenes oft merkwürdig erschei-
sind von einer gefaßten Geistigkeit durchleuchtet, die nende Ungenüge an hochentwickelten Formen und
des Barock zeigen den Menschen in seinen patheti- Lösungen deshalb gegeben, damit immer neue Seiten
sehen, bis zum Weltschmerz gehenden Spannungen; seines Wesens sich herauskehren können? Heute er-
im Biedermeier lebt das verständige, bürgerliche Sich- scheint ihm als Enge, was er gestern als Freiheit und
Bescheiden, im Stil der Gegenwart geht der organisie- Durchbruch in die Weite ins Werk setzte. Und weil
rende Wille an die Führung. All dies sagt jeweils ein ihm dieses stets wieder auftretende Ungenüge inner-
wahres Wort aus der Wirklichkeit des Menschen, wo- lieh bekannt ist als der immer sich erneuernde An-
bei aber stets vieles andere verschwiegen bleibt, das trieb zur Vervollständigung seines eignen Bildes auf
späteren Epochen zum zentralen Bewußtseinsinhalt Erden, schenkt es ihm ewig den Mut zum Augenblick.